JBL Workshop Vietnam: Reisetagebuch Tag 4

JBL Workshop Vietnam: Reisetagebuch Tag 4

Als eine von 70 Teilnehmern des diesjährigen JBL Workshops reiste unsere my-fish Redakteurin Laura Heidbrink vom 01.-11. Mai in das fast 10.000 km entfernte Vietnam. Von ihren Erlebnissen und Eindrücken berichtet sie in ihrem Reisetagebuch, das wir in unserem Blog nun Tag für Tag veröffentlichen.

04.05.2013

der erste Flussabschnitt
der erste Flussabschnitt

Heute stand Dschungelexpedition und Fischen auf dem Programm, was super viel Spaß gemacht hat! Mit kleinen Bussen sind wir etwa eine Stunde ins Landesinnere gefahren und haben dort an einem Bergfluss gehalten, in dem wir nach Fischen suchen durften.

Der Fluss an sich war relativ flach und mit vielen großen und kleinen Steinen übersäht, zwischen denen das Wasser entlangfloss. So gab es sowohl Bereiche mit viel Strömung, als auch ruhige Bereiche.

Die erste Art, die ich entdeckte, war eine Grundel, die es überall im Fluss gab. Die Kleinsten waren etwa 3 cm groß, die größten ca. 5 cm. Sie war hellbraun gefärbt und hatte rötliche Stellen, war also echt attraktiv. Da die Tiere größtenteils still saßen, konnte man sie auch gut beobachten.

Weiter flussaufwärts gab es einen sehr flachen, größtenteils abgetrennten Bereich, in dem ein Baumstamm verrottete. Hier habe ich viele ca. 1-2 cm große Fische entdeckt, die wie Barschbabies aussahen. Später meinte jemand, das könnten Tilapien gewesen sein, eine nicht heimische Fischart. Anschließende Wassermessungen mit unseren Testkoffern ergaben eine Temperatur in dem Becken von 34°C. Der pH-Wert lag aufgrund des verrottenden Baumstammes bei 6,2. Der restliche Fluss hatte eine Temperatur von 26°C und einen pH-Wert von 7,1.

um die Fische im flachen Wasser sehen zu können, musste ich mich in den Schlamm legen...
um die Fische im flachen Wasser sehen zu können, musste ich mich in den Schlamm legen…
Boris hat etwas gefangen
Boris hat etwas gefangen

Boris aus meiner Gruppe hat mir anschließend noch eine von ihm gefangene Barbe gezeigt, die einen gelblichen Rücken und gelbe Flossen hatte. Außerdem wurde mir noch ein großes (ca. 10 cm) blau-grünes Halbschnäblerweibchen gezeigt, das am Ufer genau unter der Wasseroberfläche schwamm. Von hier aus konnte ich außerdem eine Art beobachten, die vom Körper her wie eine Haibarbe aussah und schwarze Schwanzflossen hatte.

Nach einer kleinen Pause bin ich mit meiner Gruppe flussabwärts wieder aufgebrochen. Hier mussten wir, um an ein zugängliches Uferstück zu kommen, durch den Dschungel laufen, wo wir die Reptilienfans begleitet haben. Sie zeigten mir eine beeindruckende, handtellergroße Spinne, die ihr Netz über einem Termitenhügel gebaut hatte. Während die anderen um das Netz herumgingen und das Tier von allen Seiten fotografierten, war ich froh die Spinne aus sicherer Entfernung beobachten zu können…

Zurück am Fluss kamen wir an einen aufgestauten Bereich. Sofort entdeckte ich sehr flache Stellen mit Schaumnestern zwischen den Halmen. Hier gab es also Labyrinther! Natürlich habe ich versucht, unter den Nestern Tiere zu fangen, doch das ist mir nicht gelungen. Hans erzählte mir später, dass er dort wahrscheinlich Fadenfische gesehen hat und Bettas oder Makropoden eher ausschließen konnte.

Vietnam
ich mache Pause, während die anderen durch den Fluss klettern

Die zweite Flussstelle, die wir an diesem Tag angefahren sind, war ein einziges Felsenmeer, auf dem man nur klettern oder rutschen konnte. Die meisten Felsbrocken waren super glatt und rutschig, das Wasser hier war deutlich kälter als unten an der ersten Stelle. Schon nach zehn Metern bin ich hier gestürzt, zum Glück habe ich mir nur ein wenig den Daumen aufgeratscht, aber weiter nichts getan. Trotzdem entschied ich umzukehren, da ich vom ersten Flussabschnitt schon erschöpft war und Angst hatte mich richtig zu verletzen. Als die Gruppen zurückkamen wurde mir einiges von Stürzen berichtet, doch zum Glück hatten sich die anderen auch nur blaue Flecken und kleine Schürfwunden geholt. Sie erzählten, dass es an Fischen nicht wirklich etwas zu sehen gab, bis auf Schlangenkopffische, die anscheinend weiter flussaufwärts leben. Die Tiere waren laut Beschreibung bräunlich gefärbt und etwa 3 cm groß, also noch sehr jung.

Nach diesem Flussabschnitt sind wir noch höher gefahren zu einer Stelle, wo eine vietnamesische Familie ein Restaurant betreibt. Hier bin ich mit den anderen sofort wieder ins Wasser gestiegen, da wir hier günstige Bedingungen für Fische vermuteten. Direkt am Ufer haben wir viele Grundeln gefunden, die wir auch schon aus dem ersten Flussabschnitt kannten. Weiter oben gab es wieder die großen Barben mit gelblicher Färbung. Ein weiteres Highlight waren schöne Schmerlen, die es in großer Zahl gab. Die Tiere waren 3-5 cm groß und gestreift. Die Schwanzflosse der größeren Exemplare war rot gefärbt.

Nach diesem Abenteuer gab es endlich leckeres Essen in einer Hütte. Anschließend machten wir uns mit Taschenlampen bewaffnet noch einmal auf den Weg durch den Dschungel. Wir entdeckten Laubfrösche, viele Spinnen und Insekten. Andere haben sogar Schlangen gesichtet, doch ich war froh, dass ich nicht dazugehörte… Die Expedition fand schließlich ein abruptes Ende als plötzlich die Ranger auftauchten und uns zurückbeorderten.

Laura Heidbrink

Vietnam Vietnam
Vietnam Vietnam

Weitere Bilder findet ihr auf der JBL facebook-Seite hier.

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