Raritäten & Neuimporte im Fokus 141

Raritäten & Neuimporte im Fokus 141

Lerne neue Arten kennen oder entdecke alte Arten neu: In der Aquaristik gibt es immer wieder Tierarten zu erkunden. Viele sind wunderschön, unbekannt und nur selten im Handel zu finden. Mit Unterstützung der Zierfischgroßhändler aus der Fachgruppe des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) stellen wir dir jede Woche vier Arten vor. Darunter findest du auch viele Nachzuchten und ihre verschiedene Zuchtformen.

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oben links: Mesonauta acora

Als sehr besonderes Merkmal dieser Flaggenbuntbarsche kann gelten, dass sie über ein extrem uneinheitliches Zeichnungsmuster verfügen. Im Allgemeinen wird gerade das dunkle Basismuster der Flaggenbuntbarsche, das sie vor allem zeigen, wenn sie erregt oder erschreckt sind, als artspezifisch angesehen.

Von den wissenschaftlich beschriebenen Arten passt am besten Mesonauta acora zu den Fischen von Aquarium Glaser, sowohl, was die Zeichnung mancher Exemplare angeht, als auch bezüglich der Verbreitung. Denn M. acora wurde aus dem Rio Araguaia beschrieben und der ist ein großer Nebenfluss des Tocantins, aus dem diese Fische stammen.

Mesonauta acora unterscheidet sich, der Revision der Gattung von Kullander und Silfvergrip folgend, von allen anderen Flaggenbuntbarschen zudem durch den Besitz von 2-4 (meist 3) Schuppen auf dem Vorderkiemendeckl (Preoperculum), was zwar am lebenden Fisch mit bloßem Auge nicht zu sehen ist, doch auf einem Photo kann man es erkennen.

Mesonauta acora wurde von Aquarium Glaser zuvor noch nie (erkannt) importiert, insgesamt gilt die Art als der seltenste Flaggenbuntbarsch im Hobby.

oben rechts: Cyphocharax multilineatus

Er gehört in die Verwandtschaft der Barbensalmler (Curimata). Auf den ersten Blick sehen sie aus wie der bekannte Kopfsteher (Chilodus punctatus), unterscheiden sich jedoch deutlich durch den schwarzen Augenstreifen vom Kopfsteher.

Zudem schwimmen sie in “normaler” waagerechter Körperhaltung.Untereinander sind sie ausgesprochen friedlich. Die Maximallänge von C. multilineatus beträgt etwa 10 cm.

Lexikon: Cyphocharax: aus dem altgriechischen, bedeutet “buckliger Charax”; Charax ist eine andere Salmlergattung. multilineatus: latein, bedeutet “mit vielen Linien”. Chilodus: aus dem altgriechischen, bedeutet “mit bezahnter Lippe”. punctatus: latein, bedeutet “punktiert”. Vorschlag eines deutschen Gebrauchsnamens: Goldener Maskara-Salmler

unten links: Ctenochromis polli

Buntbarsche aus der Haplochromis-Verwandtschaft erwartet man eigentlich in Ostafrika. Aber einige wenige Arten leben auch im Kongo. Drei Arten der Gattung Ctenochromis (früher: Haplochromis) gibt es dort. Sie sind in ihrer Heimat häufig, sie werden jedoch kaum jemals exportiert und gehören deshalb zu den Top-Raritäten im Aquarium.

Ctenochromis polli ist kein Farbwunder; aber die blutrote Kehle der Männchen, in Verbindung mit den leuchtend blauen Lippen und dem Buckelkopf machen den bis zu 8 cm langen Zwergbuntbarsch doch zu einer attraktiven Erscheinung. Die Fische sind Maulbrüter im weiblichen Geschlecht.

Man sollte sie nicht in zu kleinen Aquarien (100cm) pflegen. Die Männchen sind recht aggressiv und stellen den Weibchen und unterdrückten Männchen nach. Diese benötigen genügend Versteckmöglichkeiten, deshalb sollte die Inneneinrichtung des Aquariums durch Wurzeln, Steine und große Pflanzen stark gegliedert sein. Wie die beim Männchen in der Afterflosse sichtbaren Eiflecken ahnen lassen, handelt es sich hier um einen Maulbrüter im weiblichen Geschlecht. Die Aufzucht der Brut mit frisch geschlüpften Artemia Nauplien und fein geriebenem Trockenfutter stellt keine großen Probleme dar.

unten rechts: Crenicichla edithae

Aus Paraguay kommt dieser schöne, mittelgroße ( ca. 15 cm) Hechtcichliden. Es handelt sich dabei um die Form, die in Stawikowski & Werner (2004: 140) als C. cf. edithae bezeichnet wird. Crenicichla edithae wird auch gelegentlich als Synonym zu C. lepidota aufgefasst.

C. edithae wurde 1991 von Alex Ploeg zu Ehren seiner Frau Edith, ohne deren Unterstützung er seine Studien an Crenicichla nicht hätte durchführen können, wissenschaftlich beschrieben. Alex und Edith starben vor etwas mehr als einem Jahr, am 18. Juli 2014, bei dem Abschuss des Fluges MH17 über der Ukraine.

Quelle: Aquarium Glaser GmbH

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