Raritäten & Neuimporte im Fokus 272

Raritäten & Neuimporte im Fokus 272

Lerne neue Arten kennen oder entdecke alte Arten neu: In der Aquaristik gibt es immer wieder Tierarten zu erkunden. Viele sind wunderschön, unbekannt und nur selten im Handel zu finden. Mit Unterstützung der Zierfischgroßhändler aus der Fachgruppe des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) stellen wir dir jede Woche vier Arten vor. Darunter findest du auch viele Nachzuchten und ihre verschiedene Zuchtformen.

oben links: Apistogramma trifasciata
Gäbe es diesen Zwergbuntbarsch nicht, man müsste ihn glatt für die Aquaristik erfinden. Apistogramma trifasciata ist ein idealer Aquariencichlide: kleinbleibend – Männchen werden höchstens 5 cm, Weibchen etwa 4 cm lang – anspruchslos bezüglich der Wasserzusammensetzung – die Pflege und Zucht gelingt auch in mittelhartem, leicht alkalischen Wasser – und energiefreundlich – als Fisch der Subtropen, wo die Wassertemperatur durchaus einmal auf 10°C sinken kann, benötigt A. trifasciata nur zur Zucht eine Heizung im Aquarium. Hinzu kommen das sehr attraktive Äußere und das interessante Verhalten. Importe sind nicht mehr notwendig, da wir bereits auf europäische Nachzuchten zurückgreifen können.


oben rechts: Pethia conchonius Neon Red

Die neonrote Prachtbarbe wird schon seit vielen Jahren gezüchtet. Es sind wunderschöne Fische, die uns vor allem aus den südostasiatischen Züchtereien erreichen. Glaser hat aktuell einen europäischen Stamm dieser Zuchtform erhalten, der wirklich spektakulär aussieht, denn hier sind nicht nur die Flanken der Männchen herrlich neonrot, sondern sie haben auch breite, tiefschwarze Flossensäume, die einen tollen Kontrast zu den Rottönen darstellen. Die Weibchen sind nicht rot, allerdings haben die Flossen mancher Weibchen dieses Stammes einen roten Hauch.

unten links: Xiphophorus meyeri
Der Marmor-Platy (Xiphophorus meyeri) gehört zu den seltensten Tierarten der Erde. Man kennt ihn nur aus einem kleine Gebiet in Mexiko, wo er lediglich an ganz wenigen Stellen gefunden wird. Die Art gilt darum als gefährdet, denn wie bei ihrem nahen Verwandten, dem Monterrey-Platy (X. couchianus), steigt der Wasserverbrauch in der Region und die wenigen Vorkommen drohen zu vertrocknen.

So ist es sehr gut, dass einige Liebhaber von Aquarienfischen auch diesen – verglichen mit den bunten Zuchtformen – wenig attraktiven Fisch züchten, vermehren und so immerhin der Nachwelt erhalten. Ab und zu kommen auf diesem Weg auch einige wenige Exemplare zu uns in den Großhandel. Die gezeigten Exemplare stammen aus einer deutschen Nachzucht. Dieser Wildplaty wird etwa 3 cm (Männchen) und 4 cm (Weibchen) groß. Pflege und Zucht entsprechen in groben Zügen dem bekannten Papageienplaty (Xiphophorus variatus), allerdings ist X. meyeri nur wenig produktiv.


unten rechts: Pangio anguillaris

Die Dornaugen (Pangio, früher Acanthophthalmus) sind unentbehrliche Bodenfische für kleine Aquarien mit Südostasien-Charakter. Hier sorgen die kleinen „Wasserschlängelchen“ als Saubermänner und Putzfrauen dafür, dass keine Nahrungsreste übersehen werden. Selbstverständlich muss man sie aber auch gezielt zufüttern, was bei den Allesfressern aber gar kein Problem ist. Eine Stelle mit Sandboden, in den sie sich zeitweise gerne vollständig eingraben, ist wichtig, ansonsten sind Pangio-Arten anspruchslose Aquarienbewohner, die viel Freude bereiten.

Zu den nur selten erhältlichen Arten gehört Pangio anguillaris aus Indonesien. Diese Art ist nicht gebändert, wie viele andere Dornaugen, sondern hat eine feines Pfeffer- und Salz-Muster auf – je nach Lichteinfall – grauem bis golden glänzenden Hintergrund. Die Art erreicht angeblich eine Länge von maximal 12 cm, in der Natur findet man jedoch nur extrem selten Tiere, die größer als 5-6 cm wären.

Quelle: Frank Schäfer – Aquarium Glaser GmbH

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