Raritäten & Neuimporte im Fokus 337

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Raritäten & Neuimporte im Fokus 337

Lerne neue Arten kennen oder entdecke alte Arten neu: In der Aquaristik gibt es immer wieder Tierrarten zu erkunden. Viele sind wunderschön, unbekannt und nur selten im Handel zu finden. Mit Unterstützung der Zierfischgroßhändler aus der Fachgruppe des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) stellen wir dir jede Woche vier Arten vor. Darunter findest du auch viele Nachzuchten und ihre verschiedene Zuchtformen.

oben links: Sinobdella sinensis
Erstmals hat Aquarium Glaser diesen hochinteressanten, kleinbleibenden Stachelaal erhalten. Die Art wird nur selten größer als 20 cm und ist in China und Teilen Vietnams verbreitet. Entsprechend der Herkunft ist die Pflege in ungeheizten Aquarien zu empfehlen. Bei Sinobdella sind Rücken-, Schwanz- und Afterflosse miteinander verwachsen, bei asiatischen Stachelaaalen sonst ein Hinweis auf großwüchsige Arten. Von allen anderen Stachelaalen unterscheiden sich die Tiere durch ihre eigenartige Nasen-/Schnauzenregion. Für uns Aquarianer ist der leuchtend weiße Rand der Afterflosse ein ins Auge springendes Merkmal. Die Färbung von S. sinensis (es gibt nur die eine Art in der Gattung) ist individuell sehr variabel. Untereinander sind die Tiere friedlich, wie man das von Stachelaalen allgemein ja kennt. Kleine Fische sind potentielle Beute, andere, größere Arten werden nicht weiter beachtet. Man sollte als Bodengrund weichen Sand wählen, in den sich die Stachelaale gerne eingraben. Fehlt diese Möglichkeit, neigen die Stachelaale zu Hautinfektionen. Gefressen wird Frost- und Lebendfutter passender Größe, besonders gerne Wurmfutter. Sie nehmen an, dass eingewöhnte Tiere auch Granulate fressen, doch fehlt es aktuell noch an entsprechender Erfahrung.

oben rechts: Betta coccina
Die Tiere auf den Fotos stammen aus Indonesien. Es sind besonders große und schöne Betta coccina. Wie die Bilder zeigen, haben die Männchen diesmal besonders flächig ausgedehnte Blauspiegel auf den Flanken; die Weibchen haben bei Betta coccina grundsätzlich keine blauen Flankenschuppen.
Man kann Betta coccina gut in Gruppen pflegen, aber auch diese vergleichsweise friedlichen Kampffische haben Feuer und während der Rangordnungskämpfe gibt es leichte Flossen- und Schuppenschäden, die aber rasch wieder abheilen.
Für weitere Informationen zu der Art siehe https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/betta-coccina/

unten links: Apistogramma cacatuoides Yellow wild

Der Kakadu-Zwergbuntbarsch gehört zu den beliebtesten Vertretern der Gattung Apistogramma in den Aquarien weltweit. Es werden nahezu ausnahmslos Nachzuchten diverser, in der Natur gar nicht vorkommender Zuchtformen gehandelt. Das ist verständlich, denn diese Zuchtformen sind erheblich farbenprächtiger als Wildfänge.
„Den“ Wildfang gibt es aber bei A. cacatuoides so wenig wie bei vielen anderen Apistogramma-Arten. Die Art ist nämlich polychrom im männlichen Geschlecht, das bedeutet, das auch in der Natur sehr verschieden gefärbte Männchen nebeneinander und miteinander vorkommen. Der biologische Sinn dieses Polychromatismus ist bisher nicht wirklich verstanden; aber er ist der Grund dafür, weshalb durch Auslesezucht schon nach wenigen Generationen sehr farbenprächtige Apistogramma-Männchen zu erzielen sind.
Bei den gezeigten Tieren handelt es sich um Naturentnahmen von A. cacatuoides aus Peru, bei denen viele Männchen einen besonders hohen Gelbanteil in der Färbung aufweisen.


unten rechts: Oreichthys parvus

Leider findet Roloffs Zwergbarbe – der Populärname stammt aus den 1950er Jahren und bezieht sich auf das Synonym Puntius roloffi – nur sehr selten den Weg in unsere Aquarien. Das niedliche Tier wird nur rund 3 cm lang und erinnert in seinem Aussehen etwas an die Eilandbarbe, Oliotius oligolepis (früher: Puntius o.). Im Gegensatz zur Eilandbarbe, die ein Freilaicher ist, laicht Oreichthys parvus allerdings als Haftlaicher mit dem Bauch nach oben unter Pflanzenblättern ab. Roloffs Zwergbarbe stammt aus Thailand.
Die Männchen von Oreichthys parvus bekommen eine zinnober-rote Rückenflosse, in der der sonst so typische schwarze Fleck kaum noch erkennbar ist. Der vollkommen friedliche Fisch eignet sich hervorragend für gut bepflanzte Gesellschaftsaquarien; besondere Ansprüche an die Wassrerzusammensetzung stellt die Art nicht, mittelhartes Wasser und ein pH-Wert um den Neutralpunkt kommt den Fischen, die klares Wasser mit einer leichten Strömung schätzen, besonders entgegen. Gefressen wird jedes übliche Fischfutter passender Größe.

Quelle: Frank Schäfer – Aquarium Glaser GmbH

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