Raritäten & Neuimporte im Fokus 93

Raritäten & Neuimporte im Fokus 93

Die Aquaristik enthält unzählige Tierarten, die es zu entdecken gibt. Viele von diesen sind noch unbekannt, wunderschön und nur selten im Handel anzutreffen. Wir stellen euch jede Woche 4 Arten davon in wenigen Worten vor:

 

Quelle: aqua-global - Dr. Jander & Co. OHG
Quelle: aqua-global – Dr. Jander & Co. OHG

oben links: Cochliodon sp. L 167

Einen der attraktivsten Vertreter der Gattung Cochliodon, die von Ichthyologen heutzutage meist nur noch als ein Synonym zu den Hypostomus angesehen wird, konnte nun erstmalig aus Brasilien importiert werden. Der Demini-Cochliodon trägt die Codenummer L 167 und zeichnet sich durch kräftig schwarze Flecken auf hellbraunem Untergrund und einen sehr hochrückigen Körperbau aus. Der Rio Demini ist ein Zufluss des mittleren Rio Negro, der auch bekanntere Harnischwelse wie L 136 und L 169 (= LDA 1) beheimatet. L 167 ist ein Bewohner der Totholzansammlungen in den Flüssen. Die Cochliodon besitzen wie die Panaque große und kräftige Raspelzähne, mit denen sie das Holz intensiv bearbeiten. Dies ist bei der Pflege, die bei 25-29 °C erfolgen sollte, unbedingt zu berücksichtigen, so dass weiches Holz nicht fehlen darf.

oben rechts: Auchenipterichthys punctatus 

Der überaus seltene Vertreter der Familie der Trugdornwelse kam von einem südamerikanischen Exporteur. Auchenipterichthys punctatus ist die attraktivste Art der Gattung Auchenipterichthys und bewohnt weiche und saure Gewässer im Orinoko- und Amazonasbecken. Diese etwa 16-17 cm groß werdenden Welse lassen sich aber auch problemlos in Leitungswasser pflegen, vorzugsweise bei 24-29 °C. Wie die meisten Auchenipteriden sind auch diese Welse Insektenfresser, die nach Gewöhnung aber auch Tablettenfutter oder Granulat fressen.

unten links: Potamotrygon motoro „Orinoko“ 

Der Augenfleck-Süßwasserrochen ist trotz seiner Größe einer der am häufigsten gepflegten und vermehrten Potamotrygon-Arten. Die Art ist in Südamerika in allen großen Flussbecken verbreitet (Orinoko, Amazonas, Paraguay/Paraná, Uruguay) und bildet zahlreiche geographische Varianten aus. Zu den attraktivsten Formen zählen die aus dem Orinoko-System im Grenzbereich zwischen Kolumbien und Venezuela stammende Tiere. Diese Rochen besitzen besonders viele schwarz umrandete rotbraune Flecken, die wie Perlen aufgereiht sind. Süßwasserrochen sollten nur von fortgeschrittenen Aquarianern gepflegt werden, die geräumige Aquarien zur Verfügung haben und sich der Gefahr bewusst sind, die von den Giftstacheln der Tiere ausgehen. Eine Vergesellschaftung kann bestenfalls mit Fischen erfolgen, die aufgrund ihrer Größe auch wirklich nicht mehr als Nahrung in Betracht kommen.

unten rechts: Gymnotus cf. cataniapo 

Die Messerfische der Gattung Gymnotus werden ausgesprochen selten gehandelt und von Aquarianern gepflegt. Die Unterscheidung der gebänderten Arten aus der näheren Verwandtschaft von Gymnotus carapo ist ausgesprochen schwierig, weshalb aqua-global eine von ihnen nun aus Kolumbien importierte Art nur vorsichtig als Gymnotus cf. cataniapo ansprechen möchten. Es handelt sich bei den Gymnotus keinesfalls um Anfängerfische, denn diese mehr als 30 cm groß werdenden Fische beanspruchen Reviere und sind nur bedingt gesellschaftstauglich. Man sollte diesen Fischen deshalb geräumige Aquarien mit vielen Verstecken anbieten. Die schwach elektrischen Fische sind nachtaktiv und sollten durchaus im Aquarium vermehrbar sein (G. carapo hat sich als Maulbrüter herausgestellt!). Eine Fütterung ist mit Lebend- und Frostfutter möglich (z.B. mit Weißen Mückenlarven).

 

Quelle: aqua-global – Dr. Jander & Co. OHG

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