Die Aquaristik enthält unzählige Tierarten, die es zu entdecken gibt. Viele von diesen sind noch unbekannt und nur selten im Handel anzutreffen. Wir stellen euch 4 Arten davon vor:
oben links: Nothobranchius eggersi
Schmuckstücke aus der Gattung Nothobranchius, nämlich Fundortvarianten von N. eggersi. N. eggersi “Blau” hat die Fundortbezeichnung “Ukuni”.
oben rechts: Cyphotilapia frontosa “Black Widow”
Etwa im Jahr 2004 erstmals aufgetretenen Mutante des Tanganjika-Beulenkopfes in Größen von 7-8 cm sind hier zu sehen.
unten links: Ossancora punctata
Obwohl dieser hübsche Dornwels, der selten aus Paraguay importiert werden kann, bereits 1855 wissenschaftlich beschrieben wurde und zu den am weitesten verbreiteten Dornwelsen überhaupt gehört – man findet ihn in Argentinien, Brasilien, Bolivien, Kolumbien und Peru, wo er sowohl Weiß- wie auch Schwarzwasser bewohnt – ist er doch stets eine aquaristische Seltenheit geblieben. Das ist nicht recht verständlich, denn es handelt sich um wirklich nette und anspruchslose Tiere, die zudem mit etwa 10-12 cm Maximallänge handlich klein bleiben. Besonders auffällig sind die lang gefiederten Barteln und die flaggenartig gestreifte Schwanzflosse. Die Körperfärbung hingegen variiert individuell sehr stark und reicht von einfarbig über fein gepunktet bis zu Tieren mit grobem Punktmuster. Wie schon eingangs erwähnt sind die Tiere sehr anpassungsfähig, was die Wasserzusammensetzung angeht. Gefressen wird jegliches übliche Fischfutter, Pflanzen werden von diesen Dornwelsen nicht beachtet. Da es sich um dämmerungsaktive Welse handelt, sollte man einige Versteckmöglichkeiten anbieten, die Fische lassen sich nach der Eingewöhnung aber auch tagsüber häufig blicken, besonders, wenn gefüttert wird. Gegenüber Artgenossen und anderen Fischen sind diese Welse völlig friedlich.
unten rechts: Neolebias ansorgii
Dieser niedliche Salmler war in den 1950er und 1960er Jahren – zumindest der Literatur zufolge – ein recht beliebter Aquarienfisch. Heutzutage sieht man ihn nur sehr selten im Handel. Die Art ist vergleichsweise weit in Zentral-Afrika verbreitet. Meldungen liegen aus Angola, Benin, Nigeria, Kamerun, Gabun und der D. R. Kongo vor. Allerdings wird der kleine, etwa 2,5 – 3 cm groß werdende Fisch offenbar häufig übersehen oder er bevorzugt Habitate, in denen er nicht effektiv gesammelt werden kann. Anders ist es kaum zu erklären, warum die Art so selten im Handel auftaucht. Es erscheint zudem fraglich, ob alle Fische, die als “Neolebias ansorgii” determiniert wurden, tatsächlich auch dieser Art angehören. Die Fische sehen nämlich – je nach Fundort – sehr unterschiedlich aus. Die Variante oder Art (wobei noch zu klären wäre, wie der Fisch, den Boulenger 1912 ursprünglich aus dem Lucula River in Angola als N. ansorgii beschrieb, denn im Leben überhaupt aussieht). Diese Form ist mit einem sehr attraktiven, leuchtend grünen Seitenstreifen ausgestattet. Man pflegt diese durchaus nicht empfindlichen Zwerge am besten in kleinen Artenbecken. In Gesellschaft größerer und lebhafter Fische werden sie scheu und blass, was auch in hell erleuchteten Aquarien passiert. Also: gedämpftes Licht, dunkler Boden (Torffasern), weiches Wasser, pH 6-6,5, und Temperaturen um 24°C, dann hat man große Freude an den possierlichen Fischen, die jegliches übliche Fischfutter passender Größe fressen.
Es wird übrigens zur Zeit diskutiert, ob nicht alle Neolebias-Arten besser in die Gattung Nannaethiops zu überführen seien, da die Unterschiede zwischen beiden Gattungen zu gering sind, um zwei verschiedene Gattungen zu rechtfertigen.
Lexikon: Neolebias: altgriechisch, bedeutet “Neuer Lebias”; Lebias ist eine andere Gattung. ansorgii: Widmungsname für William John Ansorge (1850-1913), dem Sammler der Tiere. Nannaethiops: bedeuted in etwa “kleiner Äthiopier”.
Deutscher Gebrauchsname: Roter von Kamerun
Quelle:
Aquarium Glaser, Frank Schäfer
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