Je näher eine Aquarienlandschaft an ihr natürliches Vorbild heranreicht, desto schöner ist das für Bewohner und Betrachter. Eine besondere Herausforderung stellt dabei das Schaffen optimaler Lichtverhältnisse dar. Diese sorgen nicht nur für schöne optische Effekte, sondern sind Voraussetzung für gesunde Fische und kontrolliertes, natürliches Pflanzenwachstum.
„Der Lichteinfall in Meeren und Seen ist natürlich weit komplexer, als man ihn in einem Aquarium umsetzen kann“, weiß Jan Wolter, Tierarzt und Zierfischexperte aus Berlin. „Dennoch gibt es zahlreiche Hilfsmittel, die Aquarianern das Nachahmen der Natur erleichtern.“ Besonders wichtig sei es, so der Experte, auf gut abgestimmte Hell- und Dunkelphasen zu achten. Denn diese gibt es mit Tag und Nacht auch in der Natur. Tagaktive Fische brauchen die dunkle Zeit, um sich zu erholen. Nachaktive Arten hingegen schlafen tagsüber und werden erst im Schutz der Dunkelheit aktiv.
Tagsüber können mit unterschiedlichen Leuchtmitteln unterschiedliche Lichtverhältnisse simuliert werden. Am besten lassen sich Aquarianer im sachkundigen Fachhandel beraten. Egal ob Südseefeeling oder tropisches Bachbiotop – am wichtigsten ist, dass die Beleuchtung optimal auf die Bedürfnisse der jeweiligen Pflanzen und Fische abgestimmt ist. Nachts kann man für kurze Zeit ein spezielles, sanftes Mondlicht anschalten. So können Aquarianer sowohl die schlafenden, als auch die nachtaktiven Fischarten prima beobachten, ohne sie zu stören. Übrigens: Fische können sogar im Schlaf schwimmen. Ihr Schlaf ist nicht so tief wie der von Menschen, sodass sie bei Gefahr schnell wieder hellwach sind und reagieren können. Auch während des Schlafes sind die Augen geöffnet, da Fische keine Lieder haben. Daher auch grelles Licht während der Nacht unbedingt vermeiden, sonst schrecken die schlafenden Fische auf!
In Anlehnung an einen durchschnittlichen tropischen Tag haben sich zehn bis zwölf Stunden volle Beleuchtung für Aquarien als optimal erwiesen. Während dieses Zeitraumes werden Pflanzen und Fische ausreichend mit Licht versorgt. Beleuchtungszeiten von über zwölf Stunden würden vermehrtes Algenwachstum begünstigen und sollten daher vermieden werden. Mit einer Zeitschaltuhr können Aquarianer ganz einfach einen regelmäßigen Tag-Nacht-Rhythmus einhalten.
„Idealerweise schaltet man morgens das Licht im Aquarium nicht abrupt auf volle Leistung. Auch abends sollte man plötzliche Dunkelheit vermeiden, denn auch in der Natur wird es nur allmählich heller oder dunkler. Bei Aquarien mit mehreren Leuchtstoffröhren können diese einfach zeitversetzt an- beziehungsweise ausgeschaltet werden. So wird den Fischen Stress erspart.“
Quelle: IVH-Online