Nichts gegen Neons und Buntbarsche oder gegen Clownfische und Putzergarnelen. Doch auch in unseren Breiten leben attraktive Fische und wirbellose Tiere, die sich gut für die Haltung im Aquarium eignen. Noch dazu lassen sich diese Arten, anders als ihre exotischen Verwandten, in unbeheizten Aquarien pflegen. Auch deshalb sind Kaltwasseraquarien wieder im Kommen. Maike Wilstermann-Hildebrand, Vize-Präsidentin des Verbands Deutscher Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde e. V. (VDA), weiß, worauf man bei der Einrichtung eines solchen Aquariums achten sollte.
Kühle Räume für gesunde Fische
Besonders wichtig ist die Wahl des Standorts. Das Aquarium sollte in einem kühlen Raum stehen, zum Beispiel im Treppenhaus, da die meisten Kaltwasserfische nur kurzzeitig Wassertemperaturen jenseits der 25 Grad Celsius vertragen. Andernfalls ist ein Kühlsystem erforderlich, beispielsweise in Gestalt eines Durchlaufkühlers. „Im Sommer sollten die Wassertemperaturen etwas höher sein als im Winter, weil das den natürlichen Gegebenheiten in unseren Breiten entspricht und einige Tierarten ihren Stoffwechsel in den Wintermonaten herunterfahren“, erläutert Wilstermann-Hildebrand einen weiteren Unterschied zum Aquarium mit Bewohnern aus den Tropen.
Auf die Fischwahl kommt es an
Die populären Goldfische erreichen zwischen 20 und 30 Zentimeter Länge. Für eine Gruppe aus vier bis fünf dieser Tiere empfiehlt Wilstermann-Hildebrand ein Aquarium von mindestens 200 Liter Fassungsvermögen. „Es gibt jedoch auch eine Reihe kleinerer Kaltwasserfische, die sich bereits in Aquarien ab 60 bis 80 Zentimeter Kantenlänge gut halten lassen“, sagt Wilstermann-Hildebrand. Die Expertin denkt dabei etwa an den Dreistachligen Stichling und an den Neunstachligen Stichling sowie an Bitterlinge, Moderlieschen oder Gründlinge. Allerdings lassen sich nicht alle Arten miteinander vergesellschaften. Wer zu wem passt, erfahren Aquarienfreunde im Fachhandel.
Schnecken und Muscheln sind nützliche Mitbewohner
Wie in Warmwasseraquarien, bieten sich auch für Kaltwasserbecken wirbellose Tiere als Mitbewohner der Fische an. Große Posthornschnecken eignen sich als Restevertilger und fressen Algenaufwuchs. Beliebt sind die lebendgebärenden Fluss- und Sumpfdeckelschnecken. Auch Muscheln kommen für das Kaltwasseraquarium infrage. Sie benötigen einen sandigen Bodengrund, um sich eingraben zu können. Als Nahrung dient ihnen schwebendes Futter, das sie aus dem Wasser filtern – sehr zum Wohle der Wasserqualität. Wilstermann-Hildebrand empfiehlt für den Anfang die nicht allzu anspruchsvollen Körbchenmuscheln.
Wer mehr über die Haltung von Kaltwasserfischen erfahren möchte, dem empfiehlt die Expertin die Website des Arbeitskreises Kaltwasserfische und Fische der Subtropen (AKFS): www.akfs-online.de. Der Arbeitskreis informiert die Leser auch über Kaltwasserfische aus fernen Ländern sowie über solche für das Meerwasseraquarium. Auch bei den Experten im Fachhandel können sich Aquarienfreunde informieren.
Quelle: IVH
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