Von Uwe Dost, aus der DATZ 10/2013
Uwe Dost beschäftigt sich schon lange mit Krebsen und hat die Verbreitung verschiedener nicht ursprünglich hier heimischen Arten in Europa beobachtet.
Teilweise absichtlich angesiedelt, verbreiten sich viele Arten aus anderen europäischen Populationen und Übersee in Mitteleuropa. Ob Kamberkrebs, Galizischer Sumpfkrebs, “Clarkiis” oder Signalkrebs, Uwe Dost geht in seinem Artikel ausführlich auf die invasive Ausbreitung der Neulinge über die letzten Jahrzehnte ein.
Einen kleinen Einblick gibt es hier:
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Immer mehr Aliens, fremdländischen Pflanzen- und Tierarten, gelingt es, sich erfolgreich in Deutschland und anderen Ländern Europas festzusetzen und auszubreiten.
Dabei ziehen die autochthonen (einheimischen) Spezies oft den Kürzeren, werden drastisch dezimiert, in Randgebiete oder Nischen abgedrängt oder sogar völlig ersetzt, also ausgerottet. Der Erfolg der Neuankömmlinge kann verschiedene Ursachen haben: fehlende Fressfeinde, höhere Vermehrungsraten, aggressiveres Verhalten und/oder mitgebrachte Krankheiten, denen das Immunsystem der einheimischen Arten nichts entgegensetzen kann. Ein bekanntes Beispiel ist die Krebspest, die in den europäischen Krebsbeständen verheerend wütete und nach wie vor eine große Gefahr für die wenigen Restpopulationen darstellt.
Kalikokrebs
Erst kürzlich, im August 2012 während des Besuchs eines Baggersees in der Umgebung von Rastatt, begegnete mir der Kalikokrebs, eine weitere amerikanische Art. Orconectes immunis tauchte vor wenigen Jahren (1997) zum ersten Mal in einem Gewässer in Deutschland auf, einem kleinen Kanal in der Rheinebene bei Karlsruhe. Umfasste das Verbreitungsgebiet ein Jahr nach dem Erstfund gerade einmal zwei Quadratkilometer, dehnte der Krebs die Grenzen seines Reichs innerhalb weniger Jahre auf über 100 Kilometer Flussstrecke des Rheins aus, etwa von Achern bis Mannheim.
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Die Liste der behandelten Arten umfasst Kamberkrebs, Galizischen Sumpfkrebs, Louisiana Sumpfkrebs, Signalkrebs, Kalikokrebs und Marmorkrebs.
Den vollständigen Artikel findet ihr in der DATZ 10/2013