Die Krebspest wurde mit nordamerikanischen Procambarus-Arten ca. 1870 nach Europa eingeführt. Nordamerikanische Krebsarten können mit dem Erreger in der Regel problemlos leben und als sogenannte “Carrier“ fungieren. Sollten diese “Carrier“ allerdings in eine Stresssituation, durch zum Beispiel einen weiteren Krankheitserreger kommen, können auch diese Tiere unter Umständen den Erreger der Krebspest nicht mehr erfolgreich abwehren und daran sterben. Eine Stresssituation ist unter anderem auch ein Transport, der das Immunsystem der Tiere negativ beeinflussen kann. Genau diese Situation nutzt Herbert Nigl von Aquarium Dietzenbach, um bei unseren frisch angekommenen Cherax- und Procambarus-Arten einen eventuellen Befall der Krebspest in einer neu angekommenen Lieferung nachzuweisen. Sie schicken eine mit dem Untersuchungslabor abgestimmte Menge an Beinchen aus jeder Lieferung, die in der Regel immer vom selben Züchter stammt, nach der Ankunft zu einem PCR-Test.
Bei allen von ihm aktuell angebotenen Cherax- und Procambarus-Arten war der Test negativ und wird bei jeder neu ankommenden Lieferung wieder durchgeführt. Warum? Positive Tiere, die für die Aquaristik eingeführt wurden, können für den Fall, dass sie ausgesetzt werden, Krebse einheimischer Gewässer infizieren und das wollen sie für die von ihnen eingeführten Tiere in jedem Fall verhindern.
Quelle: Aquarium Dietzenbach – Herbert Nigl
Anmerkung: In Kürze werden wir auf my-fish in der Fishothek entsprechende Hinweise anbringen und einen separaten und ausführlichen Bericht zu diesem Thema bringen sowie Schulungsmaterial. Mitmachen und aufpassen kann jeder!