Es müssen nicht immer Zierfische sein, auch Frösche werden bei Aquarianern immer beliebter. Kein Wunder! Ob akrobatische Drehungen und Loopings bei der Paarung, das Schlüpfen der Kaulquappen aus der Rückenhaut des Muttertiers bei Zwergwabenkröten oder die Ringkämpfe der Zwergkrallenfrosch-Männchen: „Wasserlebende Frösche sind hochinteressante Aquarientiere, die spannende und oft lustige Beobachtungen ermöglichen“, sagt Kriton Kunz von der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) in Mannheim. Wie Interessierte die beliebten Amphibien artgerecht halten können, weiß der Experte.
Die beliebtesten Froscharten
Von den etlichen Froscharten, die überwiegend oder ganz ausschließlich im Wasser leben, sind laut Kunz drei Arten besonders beliebt: der Glatte Krallenfrosch (Xenopus laevis), Böttgers Zwergkrallenfrosch (Hymenochirus boettgeri) und die Zwergwabenkröte (Pipa parva). Diese unkomplizierten Zeitgenossen stellen keine großen Ansprüche. „Sie lassen sich in einem gewöhnlichen Aquarium halten und benötigen keinen Landteil“, so der Experte. „Allerdings ruhen viele Exemplare gerne an der Wasseroberfläche, beispielsweise an Schwimmpflanzen.“
Die Ausstattung des Aquariums und Haltung
Die Zwergwabenkröte und vor allem Zwergkrallenfrösche lassen sich hervorragend in schön bepflanzten Becken halten. Dagegen graben Krallenfrösche eingepflanzte Wasserpflanzen aus. „Für sie bieten sich Pflanzenarten an, die auf der Wasseroberfläche oder frei im Wasser treiben, wie Egeria, Lemna oder Pistia“, gibt Kunz den Tipp. Ein Bodengrund ist nicht unbedingt erforderlich. „Wichtig sind dunkle, für die Tiere recht enge Verstecke, wie hohl liegende Wurzeln oder Steine, halbe Tonröhren und Ähnliches.“
„Der abgeschirmte Regelheizer sollte für Temperaturen von etwa 25 Grad bei Zwergkrallenfröschen, 21 bis 28 Grad bei der Zwergwabenkröte und 20 bis 22 Grad beim Glatten Krallenfrosch sorgen. Letzterer kommt in warmen Wohnräumen auch ganz ohne zusätzliche Heizung aus“, sagt Kunz. Aquarianer füttern die Tiere je nach Größe am besten mit Lebendfutter, wie Wasserflöhen, Mückenlarven, Artemia, kleinen oder größeren Regenwürmern, die sie auch als Frostfutter anbieten können. Lediglich Jungtiere sind in einigen Fällen zunächst auf kleines Lebendfutter angewiesen. Im Zoofachhandel werden für Krallenfrösche zudem spezielle Futterpellets angeboten, die meist auch von Zwergwabenkröten angenommen werden.
Kein frisches Leitungswasser
Halter sollten für das Aquarium kein frisches Leitungswasser verwenden, auch nicht beim Wasserwechsel. „Am besten solches, das mindestens einen Tag in Eimern auslüften konnte“, so der Experte. Zudem sollten sie Seemandelbaumblätter ins Aquarium geben: Sie säuern das Wasser leicht an und geben Substanzen ab, die sich positiv auf die Gesundheit der Frösche auswirken.
Am besten halten Aquarienfreunde die Tiere mindestens zu zweit. Dabei sollte das Becken für Zwergkrallenfrösche in der Breite, Tiefe und Höhe mindestens 40x25x25 Zentimeter groß sein, für Zwergwabenkröten-Pärchen dagegen ab 60x30x30 Zentimeter. Für eine kleine Gruppe aus mehreren Exemplaren braucht es ein Becken ab 80 Zentimetern Breite. Glatte Krallenfrösche brauchen für ein bis zwei Pärchen ein Becken ab 100 Zentimetern Breite.
„Essenziell ist, das Aquarium gut abzudecken, da die Frösche sonst je nach Art herausspringen oder -klettern können und dabei oft erstaunlich kleine Lücken finden“, so Kunz. Auch der Standort sollte gut gewählt sein, das Schlafzimmer eignet sich etwa nicht. Obwohl beispielsweise Zwergkrallenfrösche eine eher schwache Stimme haben, kann das zirpende Geräusch dennoch empfindliche Gemüter stören.
Quelle: IVH
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