Sie sind in den letzten Jahren immer präsenter geworden – zu Recht, wie viele Aquarienfans finden: Muscheln sind wegen ihrer schönen Optik nicht nur echte Eyecatcher, sondern zudem nützliche Aquarienbewohner, die kontinuierlich das Wasser filtern. Für alle, die sich für die Weichtiere mit der harten Schale interessieren, erklärt Experte Florian Grabsch vom Verband Deutscher Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde (VDA) die wichtigsten Grundlagen.
Wertvolle Aquarienbewohner
„Wer auf der Suche nach optisch attraktiven Bewohnern für sein Aquarium ist, sollte sich auf jeden Fall mit Muscheln beschäftigen“, so der Experte. Die Weichtiere sehen nämlich nicht nur gut aus. Sie filtern auch kleinste Mikroorganismen, Algen und Futter aus dem Wasser und unterstützen so das Biosystem des Aquariums. Mittlerweile gibt es verschiedene Arten in den schönsten Farben im Zoofachhandel zu kaufen. „Eine geeignete Süßwasser-Muschelart für das Aquarium ist beispielsweise die Körbchenmuschel der Gattung Corbiculidae“, so der Experte.
Fütterung
Alle Muscheln sind sogenannte Filtrierer und atmen über Kiemen. Filtrierer, also Tiere, die ihre Nahrung aus dem Wasser herausfiltern, entfernen außerdem verschiedene Schwebstoffe aus dem Aquarium und ernähren sich davon. Deshalb brauchen Muscheln Mikrolebewesen als Futter, vor allem Algen. In einem gut gepflegten Aquarium reichen diese Schwebstoffe jedoch in der Regel nicht aus. Zufütterung ist daher Pflicht. „Muschelfans sollten sich im Zoofachhandel über eine geeignete, flüssige Nahrung für ihre jeweiligen Bewohner beraten lassen“, empfiehlt Grabsch.
Haltung
Die Ansprüche von Muscheln an das Aquarienwasser entsprechen im Wesentlichen denen von Fischen. Auch sonst sind die Tiere recht pflegeleicht: „Im Aquarium sollte es aber auf jeden Fall tiefen, weichen Sand geben, damit sich die Tiere darin eingraben können“, rät Grabsch. Der Bodengrund sollte dabei mindestens halb so hoch sein wie die Schale der Muschel lang ist. „Nicht alle Muscheln leben immer am gleichen Fleck, wie wir es zum Beispiel von Miesmuscheln kennen“, sagt Grabsch. „Manche Muscheln bewegen sich gerne im Aquarium. Daher ist eine ausgedehntere Sandfläche empfehlenswert.“
Eine gesunde, lebendige Muschel ist übrigens nie weit geöffnet. Im Gegenteil: Nur tote Muscheln öffnen sich. „Eine geöffnete Muschel sollte daher möglichst schnell aus dem Aquarium entfernt werden, da ihr Weichkörper sich sehr schnell zu zersetzen beginnt und dadurch das Wasser verderben kann“, so Grabsch.
Muscheln lassen sich auch gut mit Fischen vergesellschaften, allerdings mit solchen, die sie nicht als Beute ansehen. „Daher können sie am besten mit kleinen, nicht zu ruppigen Fischen zusammenleben“, sagt der Experte. Tipps für eine harmonische Fisch-Muschel-WG bekommen Aquarienfreunde auch bei den Experten im Zoofachhandel.
Quelle: IVH
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