Europäische Landschildkröten, wie etwa die Griechische Landschildkröte, sind beliebte Heimtiere. Um sie artgemäß zu halten, sollten Schildkrötenfreunde ihren gepanzerten Schützlingen ein großzügiges Freilandterrarium mit einem Schutzhaus für Schlechtwetterperioden zur Verfügung stellen. Neben der richtigen Haltungseinrichtung ist für die Tiere außerdem eine artgemäße Ernährung wichtig, die an ihr spezielles Verdauungssystem angepasst ist.
Idealerweise orientiert sich die Ernährung an den Gegebenheiten in den natürlichen Herkunftsregionen der Schildkröten und folgt dem Rhythmus der Jahreszeiten.
Viele Rohfasern – wenig Proteine
Grundsätzlich eignen sich als Futtermittel für Europäische Landschildkröten unter anderem gutes Heu, eingeweichte Heucobs, Gräser, Klee und diverse Kräuter wie Löwenzahn, Spitz- und Breitwegerich, Ackerwinde oder Kamille. Salat und Gemüse sollten nur in geringen Mengen verfüttert werden. Bei speziellem Futter für Landschildkröten aus dem Fachhandel sollten Halter vor allem auf einen möglichst hohen Anteil von Rohfasern und einen möglichst niedrigen Anteil von Proteinen achten, denn Rohfasern können die Tiere besonders gut verwerten.
Fütterung im Verlauf der Jahreszeiten
Nach der Winterruhe finden Griechische Landschildkröten in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet viele frische Gräser, Wildkräuter und Blüten vor, die sie äußerst gerne fressen. Diese frische Nahrung im Überfluss hilft den Tieren dabei, nach der Winterruhe wieder zu Kräften zukommen, und stimuliert sie zur Paarung. Im weiteren Verlauf des Jahres verändert sich die Vegetation dann sehr schnell. Jeder, der seinen Sommerurlaub schon einmal in Südeuropa verbracht hat, kennt die trockenen und ausgedörrten Landschaften, die karg und trostlos erscheinen. Die jetzt noch vorhandenen fressbaren Pflanzen haben einen sehr hohen Gehalt an Rohfasern – perfekt für Europäische Landschildkröten!
Natürlichen Rhythmus simulieren
Schildkrötenhalter sollten diesen natürlichen Rhythmus simulieren. Das ist äußerst wichtig für das Wohlergehen der Tiere, denn eine übermäßige und zu rohfaserarme Ernährung kann zu Übergewicht, Leberschäden und einem zu schnellen Wachstum führen. Dies kann sich insbesondere durch Fehlentwicklungen des Panzers zeigen, zum Beispiel durch Höckerbildung. Um dem vorzubeugen, sollten Halter den Rohfasergehalt der Nahrung im Verlauf des „Schildkrötensommers“ kontinuierlich erhöhen. Dies erreichen sie, indem sie den Anteil an Frischfutter stetig reduzieren und dafür vermehrt getrocknete Kräuter, hochwertiges Heu, Heuprodukte oder spezielles Landschildkrötenfutter anbieten. Zudem sollten sie ihren Schildkröten immer Kalzium, beispielsweise in Form von Sepiaschale, und frisches Wasser zur Verfügung stellen.
Zum Ende des Sommers, wenn die Temperaturen wieder kühler werden, bereiten sich die Schildkröten dann auf ihre Winterruhe vor und stellen ihre Nahrungsaufnahme ein. Halter brauchen sich also keine Sorgen zu machen, wenn ihre Schützlinge daher immer weniger Appetit zeigen. Dieses Verhalten steht ganz im Einklang mit dem natürlichen Rhythmus der Jahreszeiten.
Quelle: IVH & BNA
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