Lerne neue Arten kennen oder entdecke alte Arten neu: In der Aquaristik gibt es immer wieder Tierarten zu erkunden. Viele sind wunderschön, unbekannt und nur selten im Handel zu finden. Mit Unterstützung der Zierfischgroßhändler aus der Fachgruppe des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) stellen wir dir jede Woche vier Arten vor. Darunter findest du auch viele Nachzuchten und ihre verschiedene Zuchtformen.
oben links: Tucanoichthys tucano
Tucanoichthys tucano kommt endemisch (also nur dort) im Einzugsbereich des oberen Rio Negro, genauer gesagt im Rio Uaupes vor. Die niedliche Art wird höchstens 2 cm lang und kann somit als Idealbesetzung für ein Nano-Aquarium gelten. Fische dieser Region pflegt man in sehr weichem, stark saurem Wasser (pH um 5), das mit Huminsäuren dunkel gefärbt sein sollte. Die Männchen unterscheiden sich von den Weibchen durch den Rotanteil in den Flossen, der den Weibchen fehlt.
Am schönsten wirken die Fische in etwas abgedunkelten Aquarien, dann kommen ihre leuchtenden Pastellfarben so richtig zur Geltung.
oben rechts: Yunnanilus brevis
Sie verhält sich wie eine Barbe, wissenschaftlich gehört sie allerdings zu den Schmerlen. Ganz im Gegensatz zu der üblichen bodenorientierten Lebensweise ihrer Verwandten beleben sie nämlich als Schwarmfische den Freiwasserbereich. Ihre Heimat ist Burma, wo sie langsam fließende Gewässer und den Randbereich von Seen bevölkern. Mit einer Länge von etwa 6 cm finden sie Platz in jedem Aquarium Platz und können den interessierten Aquarianer durch ihr „schmerlenuntypisches“ Verhalten faszinieren.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Schmerlen ist Yunnanilus brevis kein Bodenfisch, sondern lebt in Schwärmen im freien Wasser. Ähnlich wie Schrägsteher (Thayeria boehlkei) schwimmen sie dabei am liebsten etwas schräg. Der Schwanzstiel ist in Anpassung an diese Lebensweise etwas abgeknickt.
Yunnanilus brevis kann gut im Aquarium gezüchtet werden. Die Tiere laichen in feinfiedrigen Wasserpflanzen ab. Männchen sind kleiner, haben längere Brustflossen und gewöhnlich einen Streifen auf den Flanken, während die Weibchen eher gepunktet sind.
Der Inle-See hat relativ hartes Wasser, weshalb die Pflege in normalem Leitungswasser meist optimal ist. Die Wassertemperatur braucht in Wohnräumen nicht extra beheizt werden.
unten links: Xenotoca eiseni
Banderloren Kärpflinge sind recht friedliche Fische, die man in einer Gruppe halten sollte. Es sollten immer mehr Weibchen als Männchen vorhanden sein. Xenotoca eiseni sind sehr anpassungsfähig und ausdauernd und gut zu vergesellschaften. Die Tiere werden bis zu 7 cm groß.
Das Aquarium sollte einige Versteckmöglichkeiten bieten und dicht bepflanzt sein, gerne werden auch Schwimmpflanzen genommen. Ernährung mit handelsüblichem Fischfutter, aber auch Frostfutter.
unten rechts: Nanochromis transvestitus
Es wird eine Haltung von einem Pärchen empfohlen. Der Nanochromis transvestitus ist ein recht friedlicher Buntbarsch, der nur während der Paarungszeit ein Revier bildet, das er aggressiv verteidigt. Eine Vergesellschaftung mit anderen kleinen Fischen, wie z.B. Salmlern wird empfohlen.
Männchen der Art werden etwa 6 cm lang, Weibchen bleiben kleiner. Damit ist dieser Nanochromis einer der kleinsten Buntbarsche überhaupt. Ursprünglich stammt der Fisch aus der Region des Lac Mai Ndombe in der D.R. Kongo. Im Gegensatz zu den allermeisten kongolesischen Fischen sind sie darum an sehr weiches und vor allem saures Wasser angepasst (pH 4,5).
Die Aquarienstämme sind zwar diesbezüglich recht tolerant geworden, doch sind die Fisch in saurem Milieu deutlich weniger Krankheitsanfällig. Ansonsten sind es leicht zu pflegende und sehr attraktive Fische. Wie alle Nanochromis sind es Höhlenbrüter, wobei das Weibchen das Gelege bewacht und das Männchen das Revier.
Männchen und Weibchen kann man bei N. transvestitus sehr leicht an der Flossenfärbung unterscheiden. Das Balzverhalten ist spektakulär. Beide Geschlechter balzen mit weit aufgerissenen Mäulern und gespreizten Flossen. Das Weibchen nimmt zudem eine ganz merkwürdige S-förmige Körperhaltung ein.
Dieser Barsch ernährt sich überwiegend von handelsüblichen Futtersorten sowie von viel Frostfutter.
Quelle: Aquarium Glaser GmbH