Raritäten & Neuimporte im Fokus 263

Raritäten & Neuimporte im Fokus 263

Lerne neue Arten kennen oder entdecke alte Arten neu: In der Aquaristik gibt es immer wieder Tierarten zu erkunden. Viele sind wunderschön, unbekannt und nur selten im Handel zu finden. Mit Unterstützung der Zierfischgroßhändler aus der Fachgruppe des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) stellen wir dir jede Woche vier Arten vor. Darunter findest du auch viele Nachzuchten und ihre verschiedene Zuchtformen.

oben links: Anostomus anostomus
Der Prachtkopfsteher ist einer der schönsten Salmler Südamerikas. Er sieht aus wie der große Bruder des Dreibinden-Ziersalmlers, Nannostomus trifasciatus. Anostomus anostomus erreicht eine Länge von 15-18 cm. Leider erfolgen aus Guyana derzeit kaum noch Exporte von Zierfischen, weshalb der Prachtkopfsteher zu einem seltenen Gast im Aquarium geworden ist. Aber jetzt ist Glaser wieder einmal ein Import in guter Stückzahl gelungen. Die Tiere sind jung erwachsen und 9-12 cm lang. Und wie heißt es so schön im ersten Band des Aquarien-Atlas: Wer diesen Fisch noch nicht gepflegt hat, ist kein rechter Aquarianer! Dem ist nichts hinzuzufügen….


oben rechts: L128 Blue Phantom

Eine „offizielle“ Gattungszuordnung dieses beliebten Harnischwelses aus Venezuela gibt es nicht, aber die L-Wels-Freunde sind sich weitgehend einig, dass es sich wohl um einen Vertreter der Gattung Hemiancistrus handelt. Die Art erreicht eine Länge von über 25 cm. Die Jungtiere sind individuell recht unterschiedlich gezeichnet.
De Pflege von L128 ist nicht schwierig, man sollte angesichs der Endgröße keine allzu kleine Becken dafür wählen. Wichtg ist, dass die Wassertemperatur vergleichsweise hoch ist, der Orinoko hat im Herkunftsgebiet dieser Fische stets eine Temperatur zwischen 28 und 33°C. Unter 25°C sollte die Temperatur darum nur ausnahmsweise sinken.


unten links: Melanocharacidium cf dispilomma

Aus Brasilien stammt dieser niedliche Bodensalmler. Melanocharacidium dispilomma ist sehr weit im nördlichen Südamerika verbreitet, wissenschaftliche Meldungen der Art liegen aus Bolivien, Brasilien, den Guyanas, Venezuela und Kolumbien vor. In seltsamem Kontrast hierzu steht, dass die Art erst 1993 wissenschaftlich beschrieben wurde und im Handel als absolute Top-Rarität gelten muss.
Grundsätzlich sind alle Bodensalmler sehr empfehlenswerte Aquarienfische, die durch ihr drolliges Verhalten bestechen. Bei M. dispilomma kommt noch der ausgeprägte Farbwechsel hinzu, der interessant zu beobachten ist. Gegen andere Fische und Pflanzen verhalten sich M. dispilomma vollkommen gleichgültig und mit Artgenossen sind sie ebenfalls gut verträglich. Die Maximalgröße liegt bei rund 5 cm. Männchen sind leicht an den stark verlängerten Strahlen der Brust- und Bauchflossen zu erkennen.


unten rechts: Synodontis soloni

Aus dem Kongo hat Aquarium Glaser einen extrem selten angeboteten Fiederbartwels erhalten: Synodontis soloni. Die Art wird (für Fiederbartwels-Verhältnisse) mittelgroß: 20-25 cm lange Tiere können als kapitale Burschen gelten. Die große Schwanzflosse und der schlanke Körper deuten auf strömungsliebende Fische. Untereinander sind unsere 12-15 cm langen Tiere gut verträglich. Offenbar lieben S. soloni die Dunkelheit, denn ihre Augen haben eine extrem stark reflektierende Schicht, was bei den Biltzlichtaufnahmen zu seltsamen Ergebnissen führt. Glaser zeigt uns ein Portrait, bei sie das nicht nachträglich korrigiert haben. Bei den anderen Bildern haben sie diesen „Rote-Augen-Effet“ aber entfernt, damit die Tiere auf dem Foto so aussehen, wie man sie auch mit bloßem Auge wahrnimmt.
Es gibt zwei weitere wissenschaftlich beschriebene, extrem ähnliche Arten aus dem gleichen Verbreitungsgebiet, die sich nur sehr geringfügig von S. soloni unterscheiden (Augendurchmesser, Form des Schulterfortsatzes (=Humeralfortsatz), Ansatz der Fettflosse, Körperproportionen, Form der Barteln). Die Arten heißen Synodontis smiti und S. camelopardalis. Da die Tiere farblich jeden Übergang zwischen den drei Formen zeigen, ist es nicht möglich, sie sinnvoll zu sortieren. Möglicherweise sind S. smiti und S. camelopardalis nur Synonyme zu S. soloni. Letzterer ist jedenfalls die zuerst beschriebene Art (soloni 1899, smiti 1902, camelopardalis 1971).

Quelle: Frank Schäfer – Aquarium Glaser GmbH

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