Raritäten & Neuimporte im Fokus Vol. 493 – Entdecke faszinierende Arten

Raritäten & Neuimporte im Fokus Vol. 493 – Entdecke faszinierende Arten

Exklusive Zierfische, seltene Arten und spannende Einblicke in die Welt der Aquaristik

Jeden Sonntag stellen wir dir spannende Zierfische und Wirbellose vor, in denen wir dir neue, ungewöhnliche und selten im Handel vorkommende Arten von Aquarienfischen und -tieren vorstellen. Unsere Beiträge bieten dir detaillierte Infos, hochwertige Bilder und interessante Fakten zu diesen Arten. Neben bekannten Zierfischen wie dem Zebrabärbling oder Prachtbarbe findest du bei uns auch außergewöhnliche Arten wie die Großarmgarnele Macrobrachium spinipes, die kleinen, bunten Seegräser Sarcocheilichthys parvus, die Panzerwels-Form Hoplisoma cf. axelrodi CW169 sowie den exotischen Bärbling Rasbora daniconius. Wir arbeiten eng mit Aquaristik-Experten zusammen und präsentieren dir vielfältige Tipps, um dein Aquarium lebendiger und exotischer zu gestalten. Erfahre mehr über diese faszinierenden Fische, ihre Biologie, Haltung und Zuchtmöglichkeiten – so kannst du dein Aquarium individuell und authentisch gestalten.

Raritäten & Neuimporte im Fokus Vol. 493

Macrobrachium spinipes

Die größte und häufig in Aquakultur zu Speisezwecken gezüchtete Großarmgarnele ist Macrobrachium rosenbergii. Diese imposante Art wird von Aquarium Glaser regelmäßig für Spezialisten und Schauaquarien angeboten. Zur Biologie und weiteren Informationen zu dieser Art siehe die entsprechenden Fachliteratur.

Eng mit M. rosenbergii verwandt, wurde M. spinipes früher oft mit ihr verwechselt. Die komplexe Namensgeschichte wurde unter anderem in einer Studie von Shy, Wowor & Ng im Jahr 2013 aufgeklärt. M. spinipes wird ähnlich groß wie M. rosenbergii und kann ein Gewicht von über einem Kilogramm erreichen. Die natürliche Verbreitung erstreckt sich von Australien bis zu den Philippinen. Auch in Taiwan wurde diese Art bereits seit den 1980er Jahren in der Aquakultur genutzt, wurde aber lange Zeit nicht von M. rosenbergii unterschieden, obwohl die Züchter, Fischer und Händler die Unterschiede kannten.

Größere Exemplare mit über 5 cm Carapax-Länge (Carapax ist das Kopfschild bei Krebsen und Garnelen) sind bei M. rosenbergii und M. spinipes sehr ähnlich. Beide Arten sind graublau gefärbt, bei M. spinipes erkennt man jedoch feine gelbliche Linien am Carapax, die bei M. rosenbergii fehlen. Die einfachste Unterscheidung erfolgt anhand der Farbe der inneren Antennen: Bei M. spinipes sind diese kräftig blau, bei M. rosenbergii rötlich oder weißlich.

Die Jungtiere von M. spinipes sind farblich sehr deutlich anders gefärbt, mit Längsstreifen am ganzen Körper und einem knallroten Rostrum. Solche Exemplare werden gelegentlich aus Taiwan importiert. Obwohl sie äußerst attraktiv sind, ist zu beachten, wie groß die Tiere werden können. Große Macrobrachium-Arten sind zudem räuberisch; sie können nur mit größeren Fischen oder in getrennten Becken gehalten werden, da sie sonst den Fischbesatz angreifen und Gliedmaßenverluste verursachen.

Die Larven von M. spinipes entwickeln sich, genau wie bei M. rosenbergii, im Meer, während die erwachsenen Tiere in Süßwasser leben. Die Aufzucht der Larven gelingt mit Artemia-Nauplien als Futter, allerdings ist die Zucht unter Aquarienbedingungen sehr platzintensiv und für Hobbyaquarianer wenig praktikabel.

Sarcocheilichthys parvus

Die Gattung Sarcocheilichthys aus China bietet viel Potenzial, ein wachsendes Interesse bei Zierfischliebhabern zu erwecken. Innerhalb dieser Gattung gibt es einen Komplex kleinbleibender Arten, die in Südchina vorkommen und sich durch ein auffälliges, breites Längsband auszeichnen. Die drei Arten in diesem Komplex werden etwa 6-7 cm groß. Zur Laichzeit entwickeln die Männchen besonders hübsche, zinnoberrote Flossen, während die Weibchen eine lange Legeröhre ausbilden, ähnlich wie Bitterlinge. Ob Sarcocheilichthys ebenfalls in Muscheln laicht, ist bisher noch nicht bekannt. Diese Fische bewohnen kleinere Flüsse und benötigen keine zusätzliche Heizung, wenn das Aquarium in Wohnräumen aufgestellt ist.

Eine der Arten ist Sarcocheilichthys parvus. Auch außerhalb der Laichzeit zeigen die Männchen bereits deutlich, wie attraktiv sie während der Fortpflanzungsphase werden können. Bilder und ausführliche Informationen zu dieser Art sowie zu den anderen beiden Arten sind verfügbar.

Im Aquarium verhalten sich Sarcocheilichthys parvus als friedliche, gesellige Fische, die sich gut an das Aquariumleben anpassen. Sie nehmen gängiges Zierfischfutter willig an, allerdings sollte das Futter nicht zu grob sein, da das Maul der Tiere klein ist und zum Picken geeignet ist. Wissenschaftlich gehören Sarcocheilichthys in die Verwandtschaft der Gründlinge (Gobioninae) und nicht zu den Bitterlingsverwandten (Acheilognathidae).

Hoplisoma cf. axelrodi CW169

Unter dem Fantasienamen „Corydoras deckeri“ werden zahlreiche Panzerwels-Arten aus Kolumbien exportiert. Diese Fische stammen alle aus dem System des großen Rio Meta, jedoch sind detaillierte Angaben zu den Fundorten selten. Eine der häufig angebotenen „deckeri“-Arten ist Hoplisoma axelrodi. Diese attraktive Panzerwels-Art ist seit vielen Jahren sehr beliebt und bekannt für ihre einfache Pflege sowie ihre Zuchtfähigkeit.

Bislang sind zwei Arten als Hoplisoma axelrodi bekannt: Der „echte“ H. axelrodi, bei dem die breite schwarze Körperbinde schräg nach unten läuft und sich in der Schwanzflosse als Band am unteren Rand fortsetzt, sowie eine sehr ähnliche, aber noch unbeschriebene Art, die die Bezeichnung CW21 trägt. Bei dieser zweiten Variante endet die schwarze Binde in der Mitte des Schwanzstiels und setzt sich nicht in der Schwanzflosse fort. Bilder beider Arten sind verfügbar.

Neu ist eine dritte Form, die von Ian Fuller (www.corydorasworld.com) die Codenummer CW169 erhalten hat. Bei ihr ist die obere Binde, ähnlich wie bei CW21, deutlich breiter ausgeprägt. Für diese Form ist sogar ein konkreter Fundort bekannt: Granada im Departement Meta. Diese Fische sind äußerst attraktiv, kommen allerdings nur in kleinen Stückzahlen und sind in der Regel teurer als die „normale“ Corydoras axelrodi-Variante.

Diese Panzerwelse zeichnen sich durch ihre interessante Farbzeichnung aus und sind beliebte Zierfische im Süßwasser-Aquarium.

Rasbora daniconius

Aus Indien konnte Rasbora daniconius importiert werden. Dieser Bärbling wird in der Regel 6 bis 8 cm lang, wobei das größte bekannte Exemplar angeblich 15 cm erreicht hat. Die Art kommt in Bengalen vor, gemeinsam mit bekannten und beliebten Zierfischen wie dem Zebrabärbling (Danio rerio), Prachtbarbe (Pethia conchonius), Zwergfadenfisch (Colisa lalius) und Blaubarsch (Badis badis). Rasbora daniconius bildet einen hübschen Kontrast im Gesellschaftsaquarium zu den genannten Arten.

Die Fische sind vollkommen friedlich und Allesfresser, Pflanzen werden in der Regel ignoriert. Wie die meisten Bärblinge schätzen auch diese Art die Gesellschaft ihrer Artgenossen und sollte in einer Gruppe von mindestens fünf, besser 10 bis 15 Tieren gehalten werden. Die Wassertemperatur kann zwischen 18 und 28 °C liegen, und geeignetes Leitungswasser, das für Trinkwasser verwendet werden kann, ist ebenfalls geeignet. Rasbora daniconius ist ein Freilaicher ohne Brutpflege.



Quelle: Frank Schäfer – Aquarium Glaser GmbH

Matthais AI

Matthias Wiesensee

Aquarianer, Wirtschaftsinformatiker, Online Marketing Manager. Liebt Fotografie, Badminton & Inlineskating. Nutzt die Freizeit für die Aquaristik, den Gartenteich und den Hund.
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