Vier besondere Arten, die deine Aquarienwelt bereichern können
Entdecke die faszinierende Welt der Aquaristik: Jedes Wochenende präsentieren wir dir spannende neue Arten und seltene Raritäten, die nur darauf warten, von dir entdeckt zu werden. Diese Woche stellen wir dir vier beeindruckende Aquarienbewohner vor:
- Pelmatolapia mariae, ein farbenfroher Buntbarsch aus Afrika, bekannt für seine biparentale Brutpflege und interessante Färbung.
- Ivanacara adoketa, eine wunderschöne Cichlidenart aus dem mittleren Rio Negro, die in Bezug auf Wasserqualität anspruchsvoll ist und für ihre leuchtenden Farben geschätzt wird.
- Barbodes semifasciolatus, auch bekannt als Messingbarbe, die mit ihrer lebhaften Natur und individuellen Streifenmustern begeistert, ist ein pflegeleichter Aquarienfisch.
- Hypoclinemus mentalis, eine seltene Süßwasserflunder, die sich durch ihre besondere Lebensweise und nächtliche Jagd auf Beutetiere auszeichnet.
Unsere Partner aus dem Zierfischgroßhandel, unterstützt durch die Fachgruppe des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe (ZZF), liefern uns wertvolle Informationen und Bilder zu diesen faszinierenden Arten. Lass dich inspirieren von der Vielfalt und Schönheit dieser Aquarienbewohner und erweitere dein Wissen über spannende Arten, die dein Aquarium zu einem wahren Blickfang machen!
Pelmatolapia mariae
Pelmatolapia mariae gehört zu den mittelgroßen afrikanischen Buntbarschen und unterscheidet sich von den größeren mittelamerikanischen Verwandten der Cichlasoma-Gruppe. Diese Art, die von der Elfenbeinküste bis nach Kamerun vorkommt, hat in der Aquaristik bisher keine nennenswerte Verbreitung gefunden. Die Gründe sind vielfältig; unter anderem sind die Importbedingungen im frühen 20. Jahrhundert im Gegensatz zu den mittelamerikanischen Arten wiederkehrend erwähnt worden.
Pelmatolapia mariae kann eine Gesamtlänge von bis zu 35 cm erreichen, ist jedoch bereits mit 6-8 cm geschlechtsreif. Im Gegensatz zu den für den Lebensmittelhandel gedachten „Tilapia“-Arten, die maternale Maulbrüter sind, ist Pelmatolapia mariae ein Offenbrüter mit biparentaler Brutpflege. Große Exemplare können mehrere hundert Eier legen, allerdings haben bei einem Zuchtversuch eines Paares mit 10 cm Männchen- und 8 cm Weibchenlänge etwa 200 besonders große, pigmentierte Eier produziert. Die männlichen Fische zeigen zahlreiche helle Tüpfel in der Schwanzflosse, während die Weibchen in der Regel eine zeichnungslose Schwanzflosse aufweisen. Junge Pelmatolapia mariae sind senkrecht gestreift und unterscheiden sich stark im Aussehen von den adulten Tieren.
Die Fütterung erfolgt überwiegend pflanzenbasiert, weshalb dies bei der Planung des Aquariums berücksichtigt werden sollte. Flockenfutter auf pflanzlicher Basis, Haferflocken oder zarter Löwenzahn sind geeignete Futtermittel. Zudem nehmen die Fische praktisch jedes handelsübliche Zierfischfutter wie Lebendfutter oder Frostfutter gerne an. Es ist darauf zu achten, dass die Fische nicht überfüttert werden, da dies zu gesundheitlichen Problemen führen kann. Die Wasserwerte sind für die Pflege und Zucht unerheblich, jedes Trinkwasser eignet sich. Bei einer Temperatur von 20-23°C ist eine Pflege möglich, zur Zucht sollte die Temperatur um 3-4°C erhöht werden. Pelmatolapia mariae zeigt innerhalb eines Paares friedliches Verhalten, es empfiehlt sich jedoch eine Gruppe von etwa 10 Exemplaren, aus der sich ein geeignetes Paar finden kann.
Ivanacara adoketa (ehemals Nannacara adoketa)
Ivanacara adoketa ist ein faszinierender Buntbarsch, der ausschließlich in einem eng umgrenzten Gebiet am mittleren Rio Negro vorkommt. Diese Art wurde 1993 wissenschaftlich beschrieben und gehört zu den besonders begehrten Fischen unter Cichlidenfreunden.
Die Art unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von den anderen Nannacara-Arten und weist ein Verbreitungsgebiet auf, das weit von den anderen Arten entfernt ist. Dies führte zur Bildung der Gattung Ivanacara. Ivanacara adoketa ist in der Aquaristik mittlerweile regelmäßiger erhältlich, sowohl als Nachzucht als auch gelegentlich als Wildfang. Obwohl die Preise in den letzten Jahren gesunken sind, handelt es sich weiterhin um eine anspruchsvolle Art in Bezug auf die Wasserqualität.
Die männlichen Ivanacara adoketa erreichen eine Länge von etwa 8-9 cm, während die Weibchen etwa 3 cm kleiner bleiben. Für das Wohlbefinden dieser Fische ist weiches, saures Wasser unerlässlich, insbesondere während der Zucht. Die Wassertemperatur sollte zwischen 23 und 26 °C liegen, da die Fische kühlere Bedingungen bevorzugen. Bereits bei 24 °C ist die Zucht möglich. Ivanacara adoketa ist ein Offenbrüter und zeigt ein ausgeprägtes Brutpflegeverhalten mit einer Elternfamilie.
Barbodes semifasciolatus (auch bekannt als Messingbarbe)
Die Messingbarbe (Barbodes semifasciolatus) ist einer der ersten „exotischen“ Zierfische, die in der Aquaristik eingeführt und gehalten wurden. Unter dem irreführenden Namen „Japanischer Bitterling“ wurden sie bereits 1897 bekannt und gezüchtet. Bereits damals stellte der Autor Emil Bade klar, dass es sich um eine Barbe handelt und nicht um einen Bitterling, jedoch konnten spezifische Arten aufgrund der Vielzahl ähnlicher Spezies nicht eindeutig zugeordnet werden.
Messingbarben sind in einem großen Verbreitungsgebiet in China und Vietnam heimisch. Die heutigen globalen Vorkommen sind häufig auf Aussetzungen von Aquarienfischen zurückzuführen, was gelegentlich schwer überprüfbar ist. Nach gängiger Lehrmeinung sind Barbodes semifasciolatus und Barbodes synderi (von Taiwan) Teil einer Artengruppe, die möglicherweise eine eigene Gattung bilden. Zahlreiche Synonyme deuten darauf hin, dass es lokal variierende Formen gibt, die als eigene Arten klassifiziert werden könnten.
Aktuell sind Messingbarben in ihrer Wildform eine Rarität im Aquarium, wobei die derzeit importierten Exemplare aus Vietnam einige interessante Farbvariationen, wie eine orangefarbene Rückenflosse, aufweisen können. Diese Farbänderung ist jedoch stimmungsabhängig und die Fische können innerhalb kurzer Zeit ihre Färbung ändern. Jede Messingbarbe dieser Population hat ein individuelles Streifenmuster, was bei Barben eher ungewöhnlich ist. Obwohl die Fische mit ca. 3 cm Länge geschlechtsreif sind, erreichen sie eine maximale Endgröße von etwa 6-8 cm.
Messingbarben sind friedliche, lebhafte und relativ anspruchslose Aquarienfische. Die chemische Wasserzusammensetzung ist für die Haltung unwichtig, jedes Leitungswasser ist geeignet. Die Temperatur kann zwischen 14 und 30 °C liegen. Gelegentlich wird ihnen nachgesagt, dass sie Pflanzen schädigen, was oft auf eine unzureichende Fütterung zurückzuführen ist. Eine ausgewogene Ernährung mit pflanzlichen Bestandteilen ist wichtig, während sie auch anderes handelsübliches Zierfischfutter gerne annehmen. Um Scheuheit und Aggression zu vermeiden, sollten Messingbarben in Gruppen von mindestens 7 Exemplaren gehalten werden. Sie sind produktive Freilaicher, weisen jedoch kein Brutpflegeverhalten auf und könnten ihre Eier nach der Ablage als Futter verzehren, wenn sie nicht davon abgehalten werden.
Hypoclinemus mentalis
Hypoclinemus mentalis gehört zur Familie der Achiridae und ist eine Süßwasserart, die in praktisch ganz Südamerika verbreitet ist. Diese Fischart kann eine Länge von etwa 20-25 cm erreichen.
Die Bestimmung dieser Art anhand der Färbung ist schwierig, da diese stark variiert und viele Süßwasserflunderarten ähnlich aussehen. Typische Merkmale von Hypoclinemus mentalis sind die Position von Rücken- und Afterflosse, das Vorhandensein einer kleinen Brustflosse auf der Augen-Seite, die zahlreichen Barteln rund um den Kopf sowie die schneeweiße, blinde Seite. Eine große Kiemenöffnung ist auf beiden Seiten des Kopfes sichtbar. Manche Exemplare zeigen auf der Oberseite schwarze Borsten, die an die Odontoden von Harnischwelsen erinnern, jedoch ist unklar, ob dies ein Geschlechtsmerkmal darstellt.
Hypoclinemus mentalis sucht in der Natur kein Brack- oder Meerwasser auf. Für ihr Wohlbefinden benötigen die Fische einen Sandboden, in dem sie sich eingraben können. Diese Flundern sind Fleischfresser, die sich von verschiedenen Würmern, Krebstieren und kleinen Fischen ernähren, die sie vor allem nachts jagen. Es ist ratsam, dass etwaige Beifische größer als 5 cm sind, um als Futter nicht in Frage zu kommen. Gegenüber artgenossen und anderen Fischen, die nicht als Beute gelten, zeigen H. mentalis ein friedliches Verhalten.
Quelle: Frank Schäfer – Aquarium Glaser GmbH