Diese Woche im Rampenlicht: Brochis robineae, Steatocranus casuarius, Apistogramma salpinction und Loricariichthys sp. Rio Blanco.
Tauche in die faszinierende Welt der Aquaristik ein: Jeden Sonntag präsentieren wir dir einzigartige und seltene Arten von Aquarienbewohnern, die sowohl erfahrene als auch neue Aquarianer begeistern. Diese Woche stellen wir dir vier interessante Arten vor: Brochis robineae, einen auffälligen Panzerwels mit einzigartiger Schwanzflossenzeichnung; Steatocranus casuarius, einen faszinierenden Buckelkopfcichliden aus den Stromschnellen Afrikas; Apistogramma salpinction, einen neu entdeckten Zwergbuntbarsch mit einzigartiger Zeichnung; und Loricariichthys sp. Rio Blanco, einen neugierigen Wels aus den sumpfigen Gewässern Perus. Dank der Zusammenarbeit mit unseren Partnern aus dem Großhandel kannst du diese ungewöhnlichen Arten entdecken, die im Handel nur selten zu finden sind. Lass dich überraschen und inspirieren von der Vielfalt der Aquarienwelt!
Brochis robineae
Unter den zahlreichen Panzerwels-Arten fällt Brochis robineae (früher als Corydoras robineae bekannt) aufgrund ihrer einzigartigen Schwanzflossenzeichnung auf. Bei dieser Art ist die Schwanzflosse waagerecht gestreift, während sie bei anderen Arten farblos oder senkrecht gestreift ist. So ein auffälliges Muster findet man selten bei Fischen. Ähnliche Muster sind bei Dianema urostriatum sowie einigen Nachtsalmlern der Gattung Semaprochilodus und Rotkopfsalmlern zu finden.
Diese bemerkenswerte Art wurde erst 1983 entdeckt und beschrieben, wobei die Erstbeschreibungstiere aus dem Rio Aiuana stammen, einem südlichen Zufluss des mittleren Rio Negro im Bundesstaat Amazonas, Brasilien. Obwohl die Zucht nicht als besonders schwierig gilt – weiches und saures Wasser sind vorteilhaft – sind die meisten Tiere im Handel Wildfänge. Die Verfügbarkeit dieser Fische ist saisonal und liegt etwa zwischen September und Februar, außerhalb dieser Zeit sind B. robineae nur selten erhältlich.
Erwachsene Weibchen können bis zu 7 cm lang werden, während die Männchen in der Regel etwas kleiner sind und gewöhnlich eine Länge von 5-6 cm erreichen. Es handelt sich um typische Panzerwelse, deren Pflege den üblichen Anforderungen entspricht. Besonders wichtig ist es bei dieser Art, dass sie nicht in kleinen Gruppen gehalten werden, sondern in größeren Schwärmen, da sie ausgeprägte Schwarmfische sind.
Steatocranus casuarius
Die Buckelkopfcichliden (Steatocranus) zählen zu den faszinierendsten Buntbarschen Afrikas. Entsprechend ihrer natürlichen Lebensweise, die sie in Geröllböden in der Nähe von Stromschnellen verbringen, haben sie ihre Schwimmblase reduziert und können nicht ohne Schwimmbewegungen mit den Flossen frei im Wasser treiben.
Innerhalb dieser Gattung gibt es acht Arten, die sich teilweise sehr ähnlich sehen. Am häufigsten werden Steatocranus casuarius und Steatocranus gibbiceps verwechselt, da beide Arten aus der gleichen Region im Kongo stammen, wo sie gemischt exportiert werden. Eine Unterscheidung ist möglich, indem man das Zentrum der Schuppen betrachtet: Ist es hell, handelt es sich um S. gibbiceps; ist es dunkel, gehört es zu S. casuarius.
Buckelkopfcichliden sollten in Paaren gehalten werden. Sie sind im Allgemeinen relativ friedlich, auch wenn der unmittelbare Bereich der Bruthöhle heftig verteidigt wird. Die Weibchen bleiben kleiner und haben einen weniger ausgeprägten Stirnbuckel. Diese Art ist ein Höhlenbrüter, bei dem Männchen und Weibchen gemeinsam für den Nachwuchs sorgen. Obwohl sie in der Natur sehr sauerstoffreiches Wasser bewohnen, stellen sie im Aquarium keine besonderen Anforderungen an das Wasser. Das Wasser im Kongo ist weich, jedoch nicht übermäßig sauer, was die Ansprüche an die Wasserzusammensetzung leicht erfüllbar macht.
Steatocranus casuarius akzeptiert eine Vielzahl von gewöhnlichem Fischfutter, wobei fettreiche Nahrungsmittel wie Tubifex vermieden werden sollten, da sie das Risiko von Darmerkrankungen, die tödlich enden können, erhöhen. Pflanzen werden in der Regel nicht beschädigt, können jedoch gelegentlich ausgebuddelt oder abgebissen werden, wenn die Tiere in Brutstimmung sind.
Apistogramma salpinction
In den 1980er Jahren waren den Liebhabern der Zwergbuntbarsche der Gattung Apistogramma nur etwa 10 Arten bekannt. Heute, im Jahr 2025, umfasst diese Gattung 94 akzeptierte Arten, zusätzlich zu vielen wissenschaftlich noch nicht erfassten Spezies. Die überwiegende Mehrheit der neu entdeckten Arten ist auf das Interesse der Aquarianer zurückzuführen, das in den 1990er Jahren stark anstieg und Fänger sowie Exporteure anregte, auch abseits bekannter Pfade nach interessanten Fischen zu suchen.
Apistogramma salpinction wurde 2005 von Kullander & Ferreira aus dem Gebiet des Rio Trombetas im Bundesstaat Pará, Brasilien, beschrieben. Die konservierten Exemplare dieser Art erscheinen unspektakulär und weisen deutliche Unterbauchstreifen sowie einen etwas bulligen Körperbau auf, die an A. cacatuoides erinnern. Ein einzigartiges diagnostisches Merkmal innerhalb der Gattung Apistogramma ist die charakteristische Zeichnung auf dem Schwanzstiel.
Der Typusfundort von Apistogramma salpinction ist ein großer Sumpf mit schlammigem Boden und sehr flachem Wasser, das zu dem Zeitpunkt der Aufsammlung oft nur etwa 5 cm tief war. Es ist anzunehmen, dass es in dieser Region Hochwasserphasen gibt, in denen das Wasser tiefer steht; eine Fließwasserform scheint jedoch nicht vorhanden zu sein. Aufgrund dieser Lebensbedingungen wurde dieser Fisch bislang von Zierfischfängern weitgehend ignoriert, da solche Biotope oft unattraktiv für die Fischerei sind.
Ein deutscher Aquarianer setzte sich intensiv mit dieser Art auseinander und konnte einige Exemplare aufspüren und nach Deutschland bringen. Ein Pärchen dieser Fische entwickelte sich bei einem Züchter problemlos in Haltung und Zucht bei einem pH-Wert um 6 und 26 °C. In der Zucht sind nun die ersten Nachzuchten erhältlich.
Optisch ist A. salpinction eher unauffällig, wobei vermutet wird, dass erwachsene Männchen noch intensivere Orangetöne im Kehl- und Bauchbereich entwickeln werden. Laut wissenschaftlicher Erstbeschreibung zeigen erwachsene Männchen Ähnlichkeiten zu A. cacatuoides mit ausgezogenen Rückenflossenhäuten und deutlich gezipfelten Schwanzflossen. Sofern bei den größten Männchen, die aktuell erhältlich sind, auch nur erste Ansätze dieses Merkmals sichtbar sind, ist die waagerechte Streifung in der Schwanzflosse der größten Männchen sowie der ungewöhnliche Schwanzwurzelfleck mit hellem Zentrum von Interesse.
Zusammenfassend ist es erfreulich, dass mit Apistogramma salpinction ein neuer Beitrag zum Wissen über die Gattung Apistogramma geleistet werden kann.
Loricariichthys sp. Rio Blanco
Die interessante Gattung Loricariichthys umfasst derzeit 19 akzeptierte Arten, die sich zuverlässig anhand ihrer Lippenform unterscheiden lassen. Diese lippenbrütenden Welse, vergleichbar mit vielen anderen Hexenwelsen, tragen das zu einer Scheibe zusammengefasste Gelege an ihrer Unterlippe bis zum Schlupf der Larven. Im Gegensatz zu anderen Gattungen haben Loricariichthys keine fransenartigen Verlängerungen oder Barteln an der Unterlippe.
Im Handel sind diese Welse aus uns nicht bekannten Gründen äußerst selten anzutreffen, weshalb viele Arten ausschließlich aus alten Alkoholpräparaten oder unzureichend wissenschaftlich beschriebenen Quellen bekannt sind. Obwohl in letzter Zeit neue Arten entdeckt und beschrieben wurden, wie zum Beispiel Loricariichthys melanurus aus dem südlichen Brasilien, fehlt es an einer modernen Revision der gesamten Gattung.
Erstmalig konnten jetzt einige Exemplare einer Loricariichthys-Art aus Peru, genauer gesagt aus dem Rio Blanco, importiert werden. Aus Peru sind fünf Loricariichthys-Arten bekannt: L. cashibo, L. chanjoo, L. hauxwelli, L. stuebelii und L. ucayalensis. Geografisch kommen für den Rio Blanco insbesondere L. cashibo, L. chanjoo und L. ucayalensis in Frage, während L. hauxwelli und L. stuebelii aus anderen Gewässern stammen. L. cashibo wurde nur anhand eines einzelnen, mittlerweile verlorenen Exemplars beschrieben, für das keine Abbildung existiert. L. chanjoo wurde detailliert gezeichnet, jedoch weisen die Bauchplatten unserer Tiere deutliche Unterschiede auf, weshalb wir annehmen, dass es sich bei unseren Importen aus dem Rio Blanco am wahrscheinlichsten um L. ucayalensis handelt. Aufgrund der möglichen Variabilität und der Notwendigkeit weiterer wissenschaftlicher Überprüfungen bezeichnen wir diese Tiere jedoch als L. sp. Rio Blanco.
Loricariichthys sind Allesfresser und ihre Pflege gestaltet sich unkompliziert. Die bekannten Arten erreichen eine Länge von 20-30 cm (L. ucayalensis 20-25 cm) und sind etwas scheu, weshalb große Aquarien empfohlen werden, um Verletzungen an der Schnauze bei Fluchtbewegungen zu vermeiden. Wie bei den meisten lippenbrütenden Hexenwelsen eignet sich ein Sandboden gut für die Haltung. Die Aquarieneinrichtung sollte sparsam gestaltet werden, um eine möglichst große freie Bodenfläche zu bieten.
Quelle: Frank Schäfer – Aquarium Glaser GmbH