Raritäten & Neuimporte im Fokus 497

Raritäten & Neuimporte im Fokus 497

Exklusive Arten für deine Aquarienleidenschaft

Willkommen bei my-fish.org, der ultimativen Anlaufstelle für leidenschaftliche Aquarianer, die auf der Suche nach besonderen und seltenen Aquarienarten sind. Jeden Sonntag stellen wir dir vier spannende Arten von Zierfischen und Wirbellosen vor, die durch ihre Einzigartigkeit und außergewöhnliche Farbgebung beeindrucken. Diese Woche erwarten dich die beeindruckende Marmor-Schläfergrundel (Oxyeleotris marmorata), die faszinierenden Nachzuchttiere des Nilkugelfischs (Tetraodon lineatus), das sozial aktive Hyphessobrycon montagi sowie den atemberaubenden Albino-Ancistrus „Snow White“. Unsere Beiträge werden in enger Zusammenarbeit mit Aquarium Glaser sowie unseren Partnern aus der Fachwelt erstellt und bieten dir wertvolle Informationen zu Haltung, Pflege und Besonderheiten dieser selten zu findenden Aquarienarten. Tauche ein in die faszinierende Vielfalt der Aquaristik und entdecke regelmäßig neue Raritäten, mit der du dein Aquarium noch einzigartiger gestalten kannst!

Raritäten & Neuimporte im Fokus 497

Oxyeleotris marmorata

Die meisten Grundeln sind Meeresbewohner und bleiben in der Regel deutlich unter 10 cm Größe. Eine Ausnahme stellt die Oxyeleotris marmorata, die Marmor-Schläfergrundel, dar. Sie ist ein relativ großer Vertreter unter den Grundeln und kann bis zu 50 cm Gesamtlänge erreichen. Diese Art lebt überwiegend in reinem Süßwasser, nur gelegentlich in Brackwasserbereichen.

Oxyeleotris marmorata ist ein Raubfisch, was durch den Blick auf das große Maul sofort sichtbar wird. Sie kann Fische bis zur Hälfte ihrer eigenen Körperlänge verschlingen. Im Aquarium kann sie eine recht ruhige Haltung entwickeln und gewöhnt sich meist schnell an eine Fütterung von der Pinzette. Jungtiere lassen sich ebenfalls mit Regenwürmern und Frostfutter ernähren.

Sie ist ein ruhiger Fisch, der kaum schwimmt, wenn dies nicht notwendig erscheint. Somit sind für ihre Haltung keine großen Aquarien erforderlich. Ab etwa 200 Litern Wasser pro Tier lässt sich die Art gut pflegen. In der Regel wird sie besser einzeln gehalten, da Artgenossen sich gegenseitig unangenehm beeinflussen können.

Oxyeleotris marmorata ist ein Höhlenlaicher, bei dem die Eizahl in die Zehntausende geht, da die Eier sehr klein sind. Über eine Zucht im Aquarium gibt es bisher keine Berichte, wahrscheinlich wurde eine solche Zucht auch noch nicht durchgeführt. Die Art ist in Südostasien weit verbreitet und gilt als häufig.

Aktuell wurden wieder Jungtiere aus Thailand geliefert, die ansprechend gezeichnet sind. Damit bietet sich für Raubfisch-Enthusiasten die Möglichkeit, sich mit dieser ungewöhnlichen Grundel zu beschäftigen.

Tetraodon lineatus „Nachzucht“

Der Nilkugelfisch (Tetraodon lineatus) kann in freier Wildbahn bis zu 40 cm lang werden und gilt als eine beeindruckende Süßwasserart aus Afrika. Eine ausführliche Beschreibung dieser Art ist beispielsweise auf der Webseite von Aquarium Glaser zu finden. Seit einiger Zeit sind auch Nachzuchttiere dieser Art aus Indonesien im Angebot. Ursprünglich stammt Tetraodon lineatus aus Nigeria, wo immer weniger Menschen als Fischer ihren Lebensunterhalt verdienen. Gründe hierfür sind unter anderem veränderte Arbeitsbedingungen und eine Verlagerung hin zu klimatisierten Büros, was dazu führt, dass manche Fischarten nur noch in geringer Stückzahl gefangen werden können. Diese Engpässe werden zunehmend durch Nachzuchten aus anderen Herkunftsländern ausgeglichen.

Es fällt auf, dass die Nachzuchttiere deutlich toleranter gegenüber Artgenossen sind als wild gefangene Exemplare. Die Tiere, die in Größen um 2 cm erhältlich sind, lassen sich problemlos gemeinsam pflegen. Auch bei einer Größe von etwa 6 cm vertragen sie sich weiterhin sehr gut. Längere Haltungserfahrungen liegen noch nicht vor, doch es wird angenommen, dass diese Tiere bereits erste Anzeichen von Domestikation aufweisen könnten. Verhalten ist ebenso erblich wie äußere Merkmale, weshalb bei der Zucht gezielt Individuen ausgewählt werden, die sich verträglich zeigen. Ziel ist es, in der Weiterzucht Tiere zu gewinnen, die während der Aufzucht ruhig bleiben, um eine stressfreie und größere Zucht zu ermöglichen.

Hyphessobrycon montagi

Die Gattung Hyphessobrycon umfasst mittlerweile mehr als 130 Arten, was die Übersichtlichkeit erschwert. Es ist bekannt, dass Hyphessobrycon eine Sammelgattung ist, in der Arten nicht zwangsläufig eng miteinander verwandt sind. Seit den 1970er Jahren werden daher immer wieder Gruppen innerhalb dieser Gattung gebildet, um eine bessere Einordnung zu ermöglichen.

Eine dieser Gruppen ist die der Dreibandsalmler, auch bekannt als Hyphessobrycon-heterorhabdus-Gruppe. Charakteristisch für diese Gruppe sind die drei unterschiedlich farbigen Längsbänder auf dem Körper: ein rotes, ein schwarzes und ein weißes Band. Die Unterscheidung zwischen einzelnen Arten erfolgt teilweise anhand weiterer Merkmale, beispielsweise des Vorhandenseins oder Fehlens von Flecken im Schulterbereich (Humeralflecken) oder auf der Schwanzwurzel.

Hyphessobrycon montagi gehört eindeutig zur Hyphessobrycon-heterorhabdus-Gruppe, wobei das rote Längsband nur einen kurzen Abschnitt am Schwanzstiel betrifft. Die Art wurde erstmals 2014 wissenschaftlich beschrieben. Als Besonderheit besitzt H. montagi zwei Humeralflecken in artspezifischer Ausprägung sowie einen Fleck auf der Schwanzwurzel. In aktuellen DNS-gestützten Studien gehört H. montagi weiterhin zur Hyphessobrycon-heterorhabdus-Gruppe, zu der auch Arten wie H. amapaensis, H. cantoi, H. heterorhabdus, H. ericae, H. sateremawe und H. wosiackii zählen. Obwohl äußerlich sehr ähnlich, existiert eine ebenfalls ähnliche Gruppe, die Hyphessobrycon agulha-Gruppe, zu der Arten wie H. agulha, H. clavatus, H. eschwartzae, H. herbertaxelrodi, H. klausanni, H. loretoensis, H. lucenorum, H. margitae, H. metae, H. mutabilis, H. peruvianus, H. wadai und H. zoe gehören. Diese Gruppen sind allerdings nicht monophyletisch, sodass die systematische Einordnung in verschiedene Gattungen langfristig wahrscheinlich bleibt.

Einige dieser Salmlerarten sind seit langem im Aquaristikbereich bekannt, andere wurden bisher kaum in lebendiger Form gehalten oder gezüchtet. Für den deutschen Markt wurde erstmals H. montagi, ursprünglich aus Brasilien stammend – mit Quellgebieten im Rio Arapiuns und Rio Aruã sowie kleinen Nebenflüssen des Rio Amazonas im Bundesstaat Pará – als Nachzucht angeboten. Die Verhaltensweisen von H. montagi unterscheiden sich deutlich von bekannten Arten wie H. heterorhabdus oder H. amapaensis: Die Nachzucht zeigt ein ausgeprägteres Schwarmverhalten. Während viele Salmlerarten im Alltag eher individuelle Verhaltensweisen zeigen, ziehen es Arten wie Hyphessobrycon montagi vor, in großen Gruppen zu schwimmen, besonders wenn sie sich bedroht fühlen. Dieses Verhalten ist bei den Amerikanischen Salmlern eher selten zu beobachten, mit Ausnahme der typischen Schwarmfische wie den Rotkopfsalmlern.

Die Pflege im Aquarium ist vergleichsweise einfach und salmlertypisch. Geschlechtsunterschiede lassen sich nur schwer erkennen, die Weibchen sind meist etwas kräftiger gebaut. In der Natur laichen die Tiere von März bis August in klaren Bächen mit einer Breite von 0,8 bis 20 Metern, die Wasser ist dort klar, mit mäßiger Strömung, sandigem Boden und Laubansammlungen. Die Wassertemperatur liegt bei etwa 29°C. Die Anpassungsfähigkeit an veränderte Wasserparameter ist vorhanden, wobei sauberes, keimarmes Wasser zu bevorzugen ist. Gefüttert werden alle üblichen Zierfischfutter in entsprechender Größe.

Ancistrus „Snow White“

Weiße Tiere, insbesondere reinweiße Vollalbinos mit roten Augen, sind bei Aquarianern sehr beliebt und üben durch ihre besondere Farbgebung eine große Anziehungskraft aus. Diese Färbung vermittelt den Eindruck von Reinheit und Unschuld. Aus diesem Grund tauchen Albino-Varianten bei nahezu allen gepflegten und gezüchteten Zierfischarten im Handel auf.

Albinismus ist eine genetische Mutation, die sowohl bei Tieren als auch beim Menschen vorkommt. Das Albinogen ist ein einzelnes Gen, das bei Mutationen zu den entsprechenden Farbveränderungen führt. In der Natur sind Albinos aufgrund ihrer auffälligen Färbung und der erhöhten Gefahr, von Fressfeinden entdeckt zu werden, äußerst selten. Besonders bei wildlebenden Tieren ist die Überlebenschance eines Albinos sehr gering. Dies trägt vermutlich zu der besonderen Faszination bei, die viele Menschen dieser Farbvariante entgegenbringen.

In der Aquaristik ist Albinismus eine relativ häufige Mutation, die spontan auftreten kann. Bei der großen Anzahl an gezüchteten Jungfischen in Aquarien-Zuchten ist es nur eine Frage der Zeit, bis Albino-Formen erscheinen. Beim Ancistrus, einer Gattung von Welsen, gibt es im Wesentlichen zwei bekannte Albino-Stämme: den „normalen“ Albino mit gelber Körperfarbe und roten Augen sowie den „Snow White“, der durch eine komplett weiße Körperfärbung gekennzeichnet ist. Im Handel werden häufig sowohl Tiere mit schwarzen als auch mit roten Augen angeboten, wobei zwischen diesen Varianten meist keine Unterscheidung getroffen wird.

Angepasst an ihre Natur unterscheiden sich Snow White Ancistrus in Pflege und Zucht nicht erheblich von ihren andersfarbigen Artgenossen. Fachlich wird jedoch empfohlen, sie bei Temperaturen nicht höher als 26°C zu pflegen, da sie bei höheren Temperaturen erfahrungsgemäß empfindlicher reagieren.


Quelle: Frank Schäfer – Aquarium Glaser GmbH

Matthais AI

Matthias Wiesensee

Aquarianer, Wirtschaftsinformatiker, Online Marketing Manager. Liebt Fotografie, Badminton & Inlineskating. Nutzt die Freizeit für die Aquaristik, den Gartenteich und den Hund.
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