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Labyrinth- / Fadenfische

Labyrinth- / Fadenfische

Labyrinthfische stammen aus Afrika und Asien. Ein zusätzlich zu den Kiemen vorhandenes Atmungsorgan wurde namengebend für die ganze Sippe: das Labyrinth. Dabei handelt es sich um eine Ansammlung reich durchbluteter, stark gefalteter Hautschichten und -lamellen, die über den Kiemen im Kopf liegen. Dem Labyrinth wird durch aktive Aufnahme an der Wasseroberfläche Luft zugeführt, sodass es den Fischen ermöglicht auch atmosphärischen Sauerstoff zu verwerten.

So konnten auch Lebensräume mit kaum im Wasser gelöstem Sauerstoff besiedelt werden, ja das Labyrinth ermöglicht seinen Trägern sogar einen längeren Aufhalt außerhalb des nassen Elements, wenn sie nur feucht gehalten werden. Extreme Lebensräume wie Kleinstgewässer, sumpfige Tümpel und überschwemmte Reisfelder, auch in flachsten Bereichen, wurden so durch diese Fischgruppe erobert.

Die Anpassung an diese Art des „Luftschnappens“ geht so weit, dass man den Tieren den Zugang zur Wasseroberfläche nicht verwehren darf. Sie würden, allein auf die Kiemenatmung angewiesen, sicher ersticken. Und eine weitere Gefahr birgt diese in der Natur so sinnvolle Methode der Luftverwertung, die der Aquarianer kennen muss: Ist die über dem Wasser stehende Atemluft nicht wohltemperiert, d.h. entspricht ihre Temperatur nicht in etwa der des Wassers, können sich Labyrinthfische schwere Erkältungen zuziehen! Achtet man auf eine gute Abdeckung, dann erwärmt sich die Luft über dem Wasserspiegel schnell und die Gefahr ist gebannt. Damit es nicht stickig wird, sollten einige Luftschlitze in der Abdeckung vorhanden sein.

Viele Labyrinther betreiben eine interessante intensive Brutpflege, die meisten bauen dazu aus schleimumkleideten Luftblasen ein sogenanntes Schaumnest, das an der Oberfläche schwimmt. Nach Eintrocknen des Schleimes ergibt sich ein recht stabiles Gebilde, das oft durch eingebaute Schwimmpflanzen zusätzliche Festigkeit erhält. Dort hinein werden die Eier verbracht und bis zum Schlupf der Larven umsorgt. Auch die Larven werden noch eine Zeitlang im Schaum verborgen.

Quelle Willi Heidbrink FA. Höner
Kampffisch – Betta splendens
Kamffische gibt es mitlerweile in unzähligen Farbvarianten und mit unterschiedlichen Flossenformen zu erhalten. Die Variante, die am weitesten verbreitet ist, ist die so genannte Veiltail-Variante, bei der die Männchen lang ausgezogene Schleierflossen haben. Die Tiere erreichen eine Größe von etwa 5 bis 7 cm, wobei die Weibchen oft etwas kleiner bleiben. Grundsätzlich sollte man nur ein Männchen im Becken halten, da sich die Tiere – wie ihr Name schon sagt – untereinander bekämpfen. Auch die Weibchen können sich einander gegenüber aggressiv verhalten, sodass man sich auf ein Paar dieser Art beschränken sollte. Die Vergesellschaftung mit friedlichen, nicht flossenzupfenden Arten ist möglich. Ebenfalls sollte darauf geachtet werden, keine Arten mit ebenfalls langen Flossen auszusuchen, da vor allem das Kampffisch Männchen einen Konkurrenten in diesen Tieren sieht. Das Becken sollte mit einem dunklen Bodengrund ausgestattet werden. Die Bepflanzung sollte stellenweise sehr dicht sein, aber auch noch genug freien Schwimmraum lassen. Gefüttert werden Kampffische hauptsächlich mit Lebend- und Frosfutter sowie Trockenfutter mit überwiegend tierischen Bestandteilen.
Quelle Manuel Roth FA. EFS
Zwergfadenfisch – Colisa lalia
Bei den Zwergfadenfischen trägt das Männchen eine schöne intensive Färbung und ist zusätzlich an den spitz auslaufenden Rücken- und Afterflossen erkennbar. Die Weibchen tragen eine silbrig-graue Färbung. Das Becken sollte dichte Pflanzengruppen für Versteckmöglichkeiten aufweisen. Die Tiere halten sich überwiegend im oberen und mittleren Wasserbereich auf, sodass eine Vergesellschaftung mit Bodenbewohnern oder Schwarmfischen problemlos möglich ist, auch weil der Zwergfadenfisch friedlich ist. Der brutpflegende Vaterfisch gilt als sorgfältiger Schaumnestbauer, wobei Pflanzenteile integriert werden. Ausgewachsen kann er eine Größe von etwa 6 cm erreichen.
Quelle Manuel Roth FA. EFS

Paradiesfisch – Makropodus opercularis
Der Paradiesfisch (auch Makropode genannt) stammt aus Asien und ist mit maximal 10 bis 12 cm Länge in größeren Aquarien problemlos zu halten. Er fühlt sich in gut beleuchteten Aquarien mit stellenweise dichten Pflanzenverstecken und Schwimmpflanzen wohl. Die Geschlechtsunterscheidung ist anhand der Flossen möglich: das Männchen ist farbiger und trägt sehr lange Flossen, während das Weibchen etwas schlichter ist und auch kürzere Flossen hat. Die Art ist robust und kann ruppig sein, weshalb für eine Vergesellschaftung ebenfalls robuste Arten und keine kleinen, friedlichen Fische gewählt werden sollten. Der Zuchtansatz erfolgt am besten paarweise, der Vater sorgt für die Eier und Jungen in einem Schaumnest. Gefüttert werden kann mit pflanzlichem Trockenfutter, als auch tierischem Frostfutter.

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