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Wie alt werden Fische?

Wie alt werden Fische?

Familie Purpurprachtbarsch

Alter und Familienleben

Wie alt Fische werden, ist eine spannende Frage – die sich allerdings nicht ganz einfach beantworten lässt. Über das Alter der Zierfische gibt es kaum wissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse. Sicher ist aber: So unterschiedliche Fischarten – vom Walhai bis zum Zwergbärbling – es gibt, so unterschiedlich ist auch das Lebensalter, das die Tiere erreichen. Fest steht auch: Optimale Lebensbedingungen steigern die Wahrscheinlichkeit, dass die Tiere ihr Maximalalter erreichen.

Um überhaupt ermitteln zu können, wie alt Fische werden können, muss man zwischen dem maximalen Alter, – also dem, was der Fisch unter besten Bedingungen erreichen kann, bevor er den Alterstod stirbt – und dem Durchschnittsalter unterscheiden. Dafür würde man eine größeren Gruppe beobachten und auch die Fische einberechnen, die früh an einer Krankheit sterben.

Für unsere Zierfische können wir uns auf Erfahrungswerte der Gemeinschaft der Aquarianer stützen.

Diskus Gruppe

Große Fische werden meist älter als kleine

Einige grundsätzliche Richtungen gibt es dennoch. So werden größere Fische meist älter als kleinere.

Nicht sicher ist, welchen Einfluss Temperaturen auf die Lebensdauer haben: Ob eine kühlere Haltung zu längerem Fischleben verhilft, ist nicht sicher – zu kalt führt jedenfalls zu schlechterer Gesundheit und eher einem verfrühten Tod. Eine zu warme Umgebung scheint allerdings zu einer schnelleren Alterung zu führen.

Um ihre Lebewesen stets zu verbessern, hat die Natur ihnen ein festes Alter gegeben und sie müssen sich vermehren, um weiter zu existieren. Dabei vermehren sich diejenigen am meisten, die am besten an ihre Lebensumstände angepasst sind. (Darwin: “Survival of the fittest” heißt tatsächlich nicht “das Überleben des Stärksten”, sondern “Das Überleben des am besten Angepassten”!)

Quelle: Aquarium Dietzenbach - Herbert Nigl

Anpassung an den Lebensraum

Die Lebensräume mancher Fische verändern sich rasant, und da ist es sinnvoller, wenn sie nicht so lange leben und stattdessen immer neue Generationen hervorbringen.

Das beste Beispiel dafür sind annuelle (“anno” = Jahr) Fische, in Deutsch sagt man “Saisonfische”. Als Saison wird ein bestimmter zeitlicher Abschnitt bezeichnet – im Fall der Natur also zum Beispiel der jährliche Sommer oder die Regenzeit.

Saisonfische leben nur wenige Monate, denn ihre Heimatgewässer trocknen jährlich aus. Sie haben sich daran angepasst, indem sie ihre Eier im Boden ablegen. Diese ruhen dort bis wieder Regen fällt und sich das Gewässer füllt. Dann entwickeln die Fische sich in rasendem Tempo und werden geschlechtsreif. Nachdem sie sich vermehrt haben, sterben sie schon im alter von wenigen Monaten den Alterstod und ihre Fischkinder schlummern in den Eiern am Boden der ausgetrockneten Gewässer der nächsten Regensaison entgegen.

Auch im Aquarium werden diese Fische (meist Killifische) deswegen nicht mal ein Jahr alt. Das ist ganz normal.

Gesellschaftsaquarium

Unterschiedliche Lebenserwartungen der Fische

Bestimmte Grundelarten (Wüstengrundel) haben ebenfalls ein vorprogrammiertes, ziemlich kurzes Alter – so stirbt eine Gruppe, die aus einem Gelege hervor gegangen ist, oft nach etwa eineinhalb Jahren in einem kurzen Zeitfenster komplett.

Auch beliebte Zierfische wie der Zwergfadenfisch und Schmetterlingsbuntbarsch erreichen im Aquarium meist nur ein Lebensalter von zwei bis drei Jahren.

Lebendgebärende haben zumeist ein mittleres Lebensalter von 3-5 Jahren, Schwarmfische werden etwas älter, Neonfisch, Kardinalfisch und Co. etwa 4-8 Jahre. Für größere Schwarmfische wie den Kongosalmler werden sogar 10 Jahre angegeben.

Panzerwelse zeigen je nach Art ein maximales Alter von 5-16 Jahren, große Schmerlen wie Feuerschwänze und Prachtschmerlen aber auch Saugwelse wie der bekannte Braune Antennenwels können knapp 20 Jahre alt werden!

Wenn wir jetzt einen Ausflug zu den wesentlich größeren wildlebenden heimischen Welsen machen, liest man von Lebensaltern bis zu 100 Jahre – verallgemeinerte Aussagen kann man also zu diesem Thema nicht geben.

Sturisoma Gelege

Nachwuchs ist wichtig

Wenn Du Fische hast, die von Natur aus nur kurz leben – versuche doch, sie zu vermehren! Dann hast Du noch an den Kindern und Enkeln deiner Fische Freude.

Viele Fische überlassen ihre Eier sich selbst und die Kleinen müssen allein zurecht kommen, manche bilden aber auch Familien und kümmern sich über lange Zeit um ihren Nachwuchs, wie viele Zwergbuntbarsche. Hier gibt es Mama, Papa und eine riesige Kinderschar. Die Großeltern haben aber zugegebener Maßen bei Fischen eigentlich nichts mehr mit der Kindererziehung zu tun.

Im Folgenden eine Liste, die einen groben Überblick über das zu erwartende Alter der üblichen Zierfische gibt. Innerhalb der Gruppen gibt es aber auch Ausnahmen sowohl in die eine wie auch die andere Richtung.

  • Welse: 5 bis 15
  • Schmerlen: 3-20
  • Labyrinthfische: 3-18
  • Salmler: 3-10
  • Barsche 3-7
  • Barben / Bärblinge: 2-8
  • Lebendgebärende Zahnkarpfen: 1-5
  • Killifische: 1 – 4
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