Die beliebtesten Aquarienfische für Anfänger gehören zur Gruppe der lebendgebärenden Zahnkarpfen. Sie tragen deshalb diesen Namen, da die Eientwicklung und der Schlupf der Jungtiere bereits im Körper des Weibchens stattfinden, sodass weit entwickelte Jungtiere zur Welt kommen. Je nach Gattung sind dies schwimmfähige Larven oder bereits kleine Jungfische. Dieses System bietet den ständig bedrohten Fischeiern zumindest bis zum Schlupf einen Schutz vor Laichräubern. Die Wurfgröße schwankt je nach Art, aber auch abhängig von der individuellen Kondition zwischen 20 und über 100 Jungfischen, die alsbald nach der Geburt ein Pflanzendickicht oder andere Rückzugsräume suchen, wo sie sich bevorzugt aufhalten und bei der geringsten Gefahr sofort Deckung nehmen.
Da es sich bei lebendgebärenden Zahnkarpfen um einen Gruppenfisch handelt, solltest Du mindestens fünf Tiere zusammen halten. Möchtest Du verschiedene Arten pflegen, achte darauf, dass Du von keiner zu viele Exemplare einsetzt. (Falls Du dir nicht sicher bist, wie viele Fische bei Dir Platz haben, stell uns Deine Planung im Forum vor, sodass wir Dir helfen können.) Grundsätzlich solltest Du immer mehr Weibchen als Männchen einsetzen, da die Männchen bei ihrer Balz sehr ausdauernd sein können und die Weibchen auch mal Ruhe benötigen.
Damit sich die Tiere wohl fühlen, bepflanze den Rand Deines Aquariums dicht, aber lass ihnen in der Mitte genügend Schwimmraum, denn diese Fische halten sich bevorzugt im oberen und mittleren Wasserbereich auf. Füttern kannst Du mit im Handel erhältlichem pflanzlichen Trockenfutter. Ein besonderer Leckerbissen, der für Abwechslung sorgt, ist tierisches Frostfutter, wie zum Beispiel gefrorene Mückenlarven. Die Wassertemperatur sollte je nach gehaltener Art im Bereich zwischen 18 und 28°C liegen.
Gegenüber eierlegenden Fischen (hunderte bis hunderttausende Eier) erreichen Lebendgebärende mit relativ „wenigen“ jungen Fischen letztlich den gleichen Fortpflanzungserfolg.
Kennzeichen aller männlichen lebendgebärenden Zahnkarpfen ist die zu einem Begattungsorgan umgewandelte Afterflosse, das Gonopodium. Als deutlich erkennbares äußeres Merkmal ermöglicht es die Unterscheidung der Geschlechter, Spezialisten können dies selbst bei kleinen Arten schon im Alter von drei Wochen erkennen. Eine einmalige Samenübergabe an ein weibliches Tier ermöglicht mehrere Befruchtungen, d.h. einmal besamte Weibchen können Spermienpakete speichern und so mehrere Würfe ohne weitere Anwesenheit von männlichen „Bedrängern“ (und genau das sind die Männchen der meisten Arten fast dauernd) bekommen.
Zur Zucht in Art- oder Gesellschaftsaquarien werden gute Pflanzenverstecke gebraucht, damit immer einige Jungtiere hochkommen, es sei denn, man bevorzugt die „geregelte Methode“, bei der die sichtbar trächtigen Weibchen in geräumige Ablaichkästen, Netzgehege oder separarte Zuchtaquarien gebracht werden. Aufzucht mit Artemia salina, Trockeneigelb (aus gekochten Eiern) und hochwertigem Staubfutter.
Poecilia reticulata – Guppy
Diese Art der lebendgebärenden Zahnkarpfen ist aufgrund der unzähligen Farbvarianten und den robusten Eigenschaften am weitesten verbreitet. Ausgewachsen können Guppys eine Länge von etwa 6 cm erreichen. Das Männchen ist stärker gefärbt, bleibt kleiner und trägt eine größere Schwanzflosse als das Weibchen, doch ein eindeutiges Unterscheidungsmerkmal ist die strahlenförmige Afterflosse – das so genannte Gonopodium.
Poecilia sphenops – Spitzmaulkärpfling („Molly“)
Der Spitzmaulkärpfling – oder auch Molly genannt – kommt im Handel in den Farben schwarz, silber, gold, marmor oder marmor-gold vor. Er wird bis zu 6 cm groß, wobei das Männchen etwas kleiner bleibt. Neben dem Gonopodium ist es auch an einer länglicheren Körperform und einer breiteren Rückenflosse erkennbar.
Xiphophorus helleri – Schwertträger
Der Schwertträger erreicht eine Länge von ca. 15 cm und wird damit größer, als die anderen Arten der lebendgebärenden Zahnkarpfen. Das Männchen bleibt deutlich schlanker und kleiner als das Weibchen und trägt wie bei den anderen Arten ein Gonopodium. Ein anderes Unterscheidungsmerkmal, dem er seinen Namen verdankt, ist die schwertförmige Schwanzflosse des Männchens. Mittlerweile ist auch diese Art in vielen verschiedenen Farbvarianten erhältlich.
Xiphophorus maculatus – Platy
Der Platy ist in verschiedenen Zuchtformen (Korallenplaty, Papagaienplaty) im Handel anzutreffen. Er erreicht eine Körperlänge von unter 6 cm. Das Männchen ist geringfügig schlanker als das Weibchen und trägt ein Gonopodium.
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