Bei Schlangenkopffischen handelt es sich um eine Fischgattung, welche schon im 18Jh. (LINNE) beschrieben wurde. Viele Jahrzehnte führten diese Fische ein Schattendasein in der Aquaristik , wurden doch hauptsächlich die großen im Aquarium schwer oder nicht zu haltenden Arten importiert.
In den letzten Jahren wurde das Augenmerk dann immer mehr auf die kleineren “etwas anderen” Aquarienfische gelenkt, so dass sie uns in Fachzeitschriften und Fachhandel immer häufiger über den Weg laufen.
Schlangenkopffische sind die Terrarientiere unter den Aquarienfischen, sie sind keine Fische für ein Gesellschaftsaquarium sondern am idealsten in einem Artaquarium untergebracht, dieses wird nach den Bedürfnissen der Schlangenkopffische eingerichtet, diesen Aufwand danken diese intelligenten Fische durch ein sehr pflegerbezogenes und interessantes Verhalten.
Es gibt Arten die nur 12cm groß werden, nebst Arten die über 120cm lang werden, Arten die nur in tropischen Regionen vorkommen und Arten die in subtropischen Breiten vorkommen, Nestbauer und Maulbrüter – Schlangenkopffisch ist nicht gleich Schlangenkopffisch.
Der Aufbau eines Aquarium für Schlangenkopffische ist allerdings immer ähnlich.
Viele Versteckmöglichkeiten in Form von Holzwurzeln, Höhlen, Korkröhren, Drainagerohren und ähnlichen Versteckmöglichkeiten. Dazu gerne viele Pflanzen, allerdings eher robustere Arten, da feinfiedrige Pflanzen doch meist etwas leiden.
Cryptocorynen, Echinodorus, Vallisnerien, Nymphaea, Anubias, Microsorum aber auch einige Hygrophila Arten sind hier zu empfehlen. Idealerweise wird nun ein Teil der Oberfläche noch mit Schwimmpflanzen bedeckt. Die Beschaffenheit des Bodengrund ist nicht von zentraler Bedeutung, bis auf wenige Ausnahmen wird nicht gebuddelt und der Bodengrund ignoriert, allerdings ist zum Wohlbefinden der Fische dunkler Bodengrund zu empfehlen.
Wichtig ist es die richtigen Schlangenkopffische zu erwerben, obwohl die Arten grundsätzlich relativ einfach zu unterscheiden sind, kommt es doch immer mal wieder zu Verwechslungen. Somit ist es zu empfehlen direkt beim Züchter zu kaufen oder sich zu vergewissern, dass der Zoofachhändler weiß wovon er spricht.
Man kann die Geschlechter von Schlangenkopffischen nicht immer eindeutig unterscheiden, deshalb ist es für den Laien zu empfehlen, sich eine Gruppe Jungtiere (6Tiere) zu erwerben, die dann gemeinsam aufwachsen und bei denen sich dann selbst ein Paar finden kann. Paare die sich selbst gefunden haben, sind in der Regel harmonischer als Paare die man nur Aufgrund des Geschlechtes zusammen gesetzt hat – wenn dieses überhaupt funktioniert.
Schlangenkopffische neigen zu einer gewissen innerartlichen Aggression, in der Regel lassen sie sich nicht dauerhaft in Gruppen halten, sondern adulte Tiere nur paarweise.
Wie schon erwähnt kann man Schlangenkopffische in der Regel schlecht vergesellschaften, da sie zum einen alle Fische verspeisen, die ins Maul passen und an unverdaulichen Brocken (Antennenwelse, Panzerwelse etc.) ersticken können.
Des weiteren sind die Tiere zwar innerartlich manchmal aggressiv, aüssern dies aber gegen andere Arten nur wenn sie Jungtiere führen – eine Vergesellschaftung mit dominanten oder aggressiven Fischen (wie Buntbarschen) scheidet somit auch aus.
Unruhige Fische die nicht ins Maul passen machen wiederum die Schlangenkopffische nervös. Ruhige fragile Fische wie Skalare oder Fadenfische stören sich mitunter am Verhalten der Schlangenkopffische.
Zuletzt folgt noch die Problematik mit den Wasserwerten – subtropische Schlangenkopffische mit tropischen Fischen zu vergesellschaften wird für eine Seite immer sehr nachteilig ausgehen.
Eine zusätzliche Sauerstoffversorgung durch die Aufnahme von Luftsauerstoff (über ein Subrabranchialorgan) verhilft den Channa auch in sehr sauerstoffarmen Gewässern zu überleben in denen kaum andere Fische überleben – insgesamt sind Schlangenkopffische nicht anspruchsvoll was die Wasserwerte betrifft (auch hier gibt es Ausnahmen). Zur Haltung sind fast alle üblichen Wasserwerte geeignet.
Im Gegensatz zur landläufigen Meinung sind die wenigstens Schlangenkopffische Fischfresser, genaugenommen trifft dies nur auf die größeren Arten zu, die anhand ihres Gebiss eindeutig als solche zu erkennen sind. Die aquaristisch relevanten Arten ernähren sich in der Natur von Insekten und deren Larven sowie Würmern, Krebstieren, Schnecken und Muscheln. Die Diät im Aquarium sollte dies berücksichtigen und nebst geeigneten Frostfutter und Trockenfutter kann und sollte auch mal ein Regenwurm, Mehlwurm ,Heimchen, Grille, Heuschrecke verfüttert werden.
Allerdings neigen alle Schlangenkopffische zur Verfettung, so dass es zu empfehlen ist adulte Tiere maximal einmal die Woche zu füttern. Eine Fastenzeit über mehrere Wochen (Urlaub) ist unproblematisch und bei manchen Tieren sogar für eine erfolgreiche Nachzucht verpflichtend.
Besonderheiten bei der Haltung subtropischer Schlangenkopffische
Vielfach wird immer noch angegeben, dass subtropische Schlangenkopffische eine direkte Winterruhe brauchen und hierbei werden Temperaturen von 10-16°C zur Überwinterung genannt – dies ist falsch.
Die natürlichen Habitate der Tiere erreichen mitunter solch niedrige Temperaturen, allerdings sind dies Ausnahmesituationen, die sicherlich nicht alle Tiere gut überstehen und sicher nicht dem Wohlbefinden der Tiere dienen.
Genauso falsch ist die Haltung von subtropischen Channa bei dauerhaft tropischen Temperaturen um und über 25°C.
Eine Haltung bei Zimmertemperatur ist meist ausreichend, wichtig ist ein Temperatur und Futterunterschied zwischen Sommer und Winter. Ein Temperaturunterschied von 4-5°C genügt hier in der Regel
Wichtig ist es die Fütterung während der “kühleren Phase” einzustellen oder zumindest zu reduzieren. Wichtig ist es auch die Tiere niemals von warmen in kaltes Wasser umzusetzen.
Wie man sieht unterscheidet sich die Haltung von Schlangenkopffischen grundsätzlich von derer anderer Fische und gleicht mehr der Haltung von Terrarientieren.
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