Hurra, die Fische in deinem Aquarium bekommen Nachwuchs! Völlig klar, dass du dich freust und jetzt ganz viele Fragen durch deinen Kopf schwirren: Was fressen frisch geschlüpfte Fische? Wie richte ich ein Aufzuchtbecken für Fischbabys ein? Worauf muss ich unbedingt achten? Hier beantworten wir dir, ganz der Reihe nach, alle wichtigen Fragen zum Thema Fischnachwuchs aufziehen.
Die allergrößte Gefahr für das Leben deines Fischnachwuchses geht von allen anderen Tieren in deinem Aquarium aus. Bei lebendgebärenden Fischen wie Guppys, Mollys und Platys ist es sehr wichtig, die neugeborenen Fische von den Elterntieren zu trennen. Interessant: Es gibt auch Fischarten, zum Beispiel einige Buntbarscharten, die sich intensiv um ihren Nachwuchs kümmern, in diesem Fall ist natürlich keine Trennung notwendig.
Frisch geschlüpfte Fische sind meistens winzig, ihre Münder sind viel zu klein für normales Fischfutter. Für frisch geschlüpfte Fische gibt es im Handel deshalb spezielle Aufzuchtnahrung in Form von Staubfutter oder Flüssigfutter zu kaufen.
Jungfische sind meist schon so groß, dass sie zerriebenes Flockenfutter fressen können.
Ja, zu viel Futter kann das Wasser enorm verschlechtern und das Projekt „Fischnachwuchs aufziehen“ vereiteln. Unser Tipp: Füttere lieber öfter eine kleine Portion, als auf einen Schlag ganz viel Fischfutter.
Es ist völlig normal, dass du mitunter zu viel Fischnachwuchs hast, um ihn sinnvoll aufzuziehen. Höre dich in diesem Fall in deinem Freundeskreis oder in der Schule um. Vielleicht benötigt jemand noch ein paar Babyfische für sein Aquarium? Alternativ fragst du in einem Zoogeschäft in der Nähe nach, manche Geschäfte nehmen auch gerne Fischnachwuchs an.
Um deinen Fischnachwuchs erfolgreich aufzuziehen, kannst du ein separates Aufzuchtaquarium einrichten. Ein Aquarium mit einem Volumen von etwa 30 bis 40 Litern ist optimal, ergänze gerne noch Schwimmpflanzen und etwas Moos. Wichtig: Befülle dein Aufzuchtbecken ausschließlich mit Wasser aus dem Elternaquarium. So garantierst du identische Wasserwerte.
Da die Literanzahl des Babybeckens relativ gering ist und die kleinen Fische regelmäßig Futter bekommen, ist ein häufiger Wasserwechsel unerlässlich. Bitte tausche täglich 30 bis 50 Prozent des Wassers aus.
Falls du kein zusätzliches Becken besitzt oder dir einfach der Platz fehlt, ist das natürlich kein Problem. Du kannst statt eines Aufzuchtbeckens auch sogenannte Breedingboxen (Aufzuchtboxen), Laichkästen beziehungsweise Aufzuchtkästen verwenden. Diese sind aus durchsichtigem Kunststoff oder einem Netz und kommen in dein bestehendes Aquarium. Praktisch: Da sich diese Lösungen in deinem Aquarium befinden, werden sie ständig mit zirkulierendem Frischwasser versorgt.
Ja, auch für eierlegenden Fische ist eine separate Aufzucht in einem Laichkasten (Brutkasten) möglich. Sobald du die Fischeier in deinem Aquarium entdeckst, kannst du loslegen. Du musst nicht erst warten, bis die Eier geschlüpft sind.
Schaue dir die Scheiben in deinem Aquarium ganz genau an, oft kleben die Fischeier dort, mit bloßem Auge kannst du sie gut erkennen. Bitte deine Eltern um Hilfe, gemeinsam trennt ihr mit einem dünnen Messer oder einem Metallplättchen die Fischeier vorsichtig ab. Bitte mache diese Arbeit auf keinen Fall alleine, du könntest dich verletzen! Falls du Eier im Aquarium siehst, die an Gegenständen kleben, kannst du diese Gegenstände einfach ins Aufzuchtbecken legen, dies gilt übrigens auch für alle Wasserpflanzen.
Ja, deshalb musst du besondere Sicherheitsvorkehrungen treffen. Bis die Fischbabys das Licht der Welt erblicken, muss bei Lebendgebärenden die Mutter ebenfalls im Ablaichkasten bleiben. Sobald der Laichvorgang beendet ist, muss die Fischmutter so schnell wie möglich wieder ins große Aquarium zurückgesetzt werden. Dies ist auch für die Fischmama das Beste, denn die kleine Ablaichbox bedeutet für sie Stress pur.
Ablaichkästen aus Kunststoff verfügen fast immer über ein Trenngitter, hinter das die Babyfische flüchten können, um nicht von ihrer Mutter gefressen zu werden. Bei Ablaichlösungen aus einem Netz ist dieses Trenngitter nicht vorhanden, deshalb unser Tipp: Lege etwas Hornkraut dazu, damit sich die Jungfische verstecken können.
Die erfolgreiche Aufzucht von Fischnachwuchs erfordert einige wichtige Maßnahmen und Kenntnisse. Der Schutz der jungen Fische vor anderen Aquarienbewohnern ist von zentraler Bedeutung. Die richtige Ernährung mit speziellem Aufzuchtfutter ist entscheidend für das Überleben der frisch geschlüpften Fische. Übermäßige Futterzufuhr sollte vermieden werden, um die Wasserqualität nicht zu beeinträchtigen. Ein separates Aufzuchtbecken bietet ideale Bedingungen, aber auch Aufzuchtlösungen im Hauptaquarium sind eine gute Alternative. Insgesamt sind sorgfältige Planung und Pflege notwendig, um den Fischnachwuchs erfolgreich großzuziehen.
Und wenn du doch mal nicht weiter kommst mit deinem Aquarium, eine Frage oder Anregungen hast: Schreib‘ Mr. Fishy!
Wir haben Ende 2018 dieses neue Format gestartet und werden in Zukunft auf diesem Kanal alles abdecken, was dich als Aquarianer unterstützt und dir hilft, dein Aquarium besser und gesünder zu betreiben.
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