Du denkst, dass die Fische in deinem Aquarium bald Nachwuchs bekommen? In diesem Fall ist es höchste Zeit, einige Maßnahmen zu ergreifen, um deine Fischbabys so gut wie möglich zu schützen und zu pflegen. Keine Sorge, das ist wirklich nicht schwer, wenn man ein paar Dinge beachtet und sich etwas Grundlagenwissen aneignet
Wie bringen die meisten Fische ihren Nachwuchs zur Welt?
Die meisten Aquarienbewohner legen Eier. Das bedeutet, sie produzieren – ähnlich wie Hühner – Eier in riesengroßen Mengen. Masse ist hier Trumpf! Man unterscheidet zwischen Freilaichern, Bodenlaichern, Substratlaichern, Maulbrütern und Nestbauern. Zusätzlich gibt es auch lebendgebärende Fische.
Was versteht man unter lebendgebärenden Fischen?
Beliebte und häufige Aquarienfische wie Guppys, Mollys, Platys und Schwertträger gehören zu den lebendgebärenden Fischen. Diese Arten entlassen komplett fertig entwickelte, niedlich anzuschauende, Babyfische in dein Aquarium. Dieser winzige Fischnachwuchs hat einen Snack im Gepäck: Er ernährt sich in den ersten Tagen von einem Dottersack, der wie ein kleiner Rucksack am Unterleib hängt. Faszinierend: Vor der Geburt haben sich die Babyfische vollständig im Bauch der Mutter entwickelt, sie können sofort schwimmen und folgen einfach ihren Instinkten.
Wie erkennt man, dass ein Fisch trächtig ist?
Die Fischmama wird zunehmend dicker, bis sie die Jungen schließlich ins Aquarium entlässt. Am After des Fisches kannst du, wenn du ganz genau hinschaust, einen dunkel erscheinenden Fleck erkennen. Unglaublich: Mit etwas Glück schauen dich hier die vielen kleinen Augen deiner zukünftigen Fischbabys an!
Was sind Freilaicher?
Freilaicher geben ihre klebrigen Eier direkt ins Wasser in deinem Aquarium ab. Diese Eier heften sich dann an Wasserpflanzen oder liegen unscheinbar auf dem Substrat. Da diese Eier im Aquarium für die anderen Lebewesen gut sichtbar sind, werden sie leider oft gefressen.
Wie kann ich meine Fischeier schützen?
Keine Sorge: Du musst nicht einfach hinnehmen, dass die Fischeier zu einem Snack werden und sich niemals zu Fischbabys entwickeln. Hierzu gibt es einige, sehr simple Tricks. Du kannst die Eier absaugen und sie dann ganz sicher in einer Brutbox aufziehen. Oder du legst vor dem Ablaichen ein paar Murmeln auf den Aquarienboden, mit etwas Glück fallen die Fischeier zwischen die Murmeln und die anderen hungrigen Aquarienbewohner können sie nicht erreichen.
Was sind Bodenlaicher?
Einige Arten, beispielsweise Killifische, vergraben ihre Eier im schlammigen Boden. In der Natur trocknen die Gewässer, in denen sie leben, komplett aus. Beim nächsten Regen beginnen die vergrabenen Eier sich zu entwickeln. Im Aquarium kannst du diesen Prozess nachahmen, indem du Schalen mit Torf in das Becken stellst und diese nach einiger Zeit trocknen lässt. Wenn du anschließend wieder Wasser hinzugibst, schlüpfen deine Babyfische.
Was sind Substratlaicher?
Die beliebten Aquarienfische Panzerwelse und Zwergbuntbarsche gehören zu den Substratlaichern. Sie suchen sich einen gemütlichen Platz, den sie von Algen und Mulm befreien. Dort legen sie ihre Eier ab und verteidigen ihr Gelege tapfer und mutig gegen andere Fische. Bemerkenswert: Die Fischeltern bleiben auch nach dem Schlüpfen oft noch eine Weile bei ihrem Nachwuchs, um ihn vor den zahlreichen Gefahren zu beschützen!
Was sind Maulbrüter?
Maulbrüter, hierzu zählen zum Beispiel Buntbartsche, legen ihre Eier in eine Kies- oder Sandkuhle. Nach der Befruchtung nimmt ein Elternteil die Eier ins Maul und behält sie dort, bis der Fischnachwuchs schlüpft. Fürsorglich: Auch nach dem Schlüpfen nehmen viele Maulbrüter ihre Jungen zum Schutz ins Maul – natürlich ohne sie aus Versehen zu verschlucken!
Was machen Nestbauer?
Nicht nur Vögel bauen Nester für ihren Nachwuchs. Auch Fadenfische und Guramis bauen für ihre Fischbabys kunstvolle Nester aus Luftblasen, die mit Speichel umschlossen sind. In diese, ganz speziellen, Nester werden die Eier abgelegt, die feingliedrigen Konstruktionen schwimmen oft direkt unter der Wasseroberfläche. Das Männchen verteidigt aufopferungsvoll das Nest und sammelt herausfallende Eier flink wieder ein.
Wie erkenne ich Fischnester in meinem Aquarium?
Die gute Nachricht: Die Fischnester in deinem Aquarium kannst du kaum übersehen. Optisch ähneln sie nämlich dem Schaum in der Badewanne, du kannst sie mit nichts verwechseln und leicht identifizieren.
Wie kann ich Babyfische vor dem Aquarienfilter schützen?
Sobald deine Babyfische durchs Becken schwimmen, benötigen sie deine Aufmerksamkeit und besonderen Schutz. Trotz aller Wachsamkeit kann es vorkommen, dass deine Fischbabys plötzlich verschwunden sind. Was ist passiert? Ein Grund für das plötzliche Verschwinden kann der Aquarienfilter sein, der den winzigen Fischnachwuchs einfach einsaugt. Um dies ganz einfach zu verhindern, kannst du feine Gitter, Netze oder Schaumstoffpatronen vor dem Einsauggitter anbringen oder einen Nylonstrumpf über den Innenfilter ziehen.
Fressen Fischeltern ihren Nachwuchs?
Leider Ja. Fischbabys müssen sich nicht nur vor anderen Tieren in deinem Aquarium, sondern auch vor den eigenen Eltern vorsehen. Unser Tipp: Eine stark bepflanzte Ecke bietet den Jungfischen gute Versteckmöglichkeiten. Da nur wenige Eltern aktiv ihren Nachwuchs verteidigen, musst du dafür sorgen, dass sich deine Fischbabys möglichst ungestört und so sicher wie möglich, zu erwachsenen Fischen entwickeln können.
Fazit
Der richtige Schutz deiner Fischbabys ist entscheidend für das Überleben der Kleinen. Durch das Verständnis der unterschiedlichen Fortpflanzungsmethoden und das Wissen um die entsprechenden Maßnahmen kannst du sicherstellen, dass dein Fischnachwuchs so sicher wie möglich heranwächst.