Du suchst fundierte, wissenschaftlich geprüfte Informationen rund ums Thema Aquarium? Träumst vielleicht schon lange vom eigenen Becken? Dann bist du hier ganz genau richtig! Egal, ob du gerade erst in die Welt der Aquaristik einsteigst oder bereits seit Jahren leidenschaftlich dabei bist – auf diesen Seiten findest du hilfreiche Tipps, verständliche Erklärungen und praxisnahe Anleitungen, die dich ganz entspannt an die Hand nehmen. Denn Aquaristik ist mehr als nur ein wunderschönes Hobby: Sie wird besonders spannend, wenn dein Aquarium stabil läuft und die Fische sich bei Dir pudelwohl fühlen. Dann kannst du beobachten, wie sie ihr natürliches Verhalten zeigen, um Futter konkurrieren, sich paaren oder ihren Nachwuchs versorgen – faszinierende Einblicke in eine verborgene, fast schon magische Welt.
Hast du Fragen oder Probleme? Dann besuche unser Forum oder schreib uns direkt an: info@my-fish.org
Wir helfen gerne weiter!
Viel Spaß und Erfolg wünscht dir, dein my-fish-Team!
Aquarium einrichten: Welcher Typ passt zu dir?
Die Gestaltung eines Aquariums ist so vielfältig wie die kunterbunte Welt der Zierfische. Denn je nachdem, aus welchem Teil unseres Planeten deine Fische stammen, unterscheiden sich ihre Ansprüche an Temperatur, Wasserqualität, Strömung, Lichtverhältnisse und Einrichtung. Um Stress und Krankheiten zu vermeiden, solltest du dein Aquarium artgerecht und naturnah einrichten. Das bedeutet: Die Bedürfnisse deiner Tiere kennen, verstehen – und schon von Anfang an, bei der Planung berücksichtigen.
Hier sind die wichtigsten Kriterien, auf die du achten musst:
Temperatur: Warm, kalt oder etwas dazwischen?
Zierfische stammen aus unterschiedlich temperierten Gewässern:
- Warmwasserfische benötigen dauerhaft 22 °C oder mehr (z. B. Diskus oder Guppy).
- Fische für unbeheizte Aquarien kommen mit 18 bis 24 °C zurecht.
- Kaltwasserfische wie der Goldfisch brauchen Temperaturen bis zu 4 °C und sollten nicht dauerhaft über 20 °C gehalten werden.
Merke: Goldfisch und Diskus passen nicht zusammen – ihre Ansprüche sind einfach zu verschieden.
Wasserwerte: Hart oder weich, sauer oder alkalisch?
Der pH-Wert und die Wasserhärte sind entscheidend für die Gesundheit deiner Fische. Prüfe deshalb:
- Welche Wasserwerte hat dein Leitungswasser?
- Willst du die Wasserwerte verändern (z. B. durch Torffilterung oder Osmoseanlage)?
- Oder richtest du den Besatz lieber nach den vorhandenen Werten aus?
Strömung: Ruhig oder reißend?
Fische aus Flüssen oder Bächen benötigen oft eine starke Strömung, während Arten aus stehenden Gewässern mit starker Wasserbewegung überfordert sind. Beispiele: Flossensauger aus reißenden Bächen brauchen viel Strömung, Labyrinthfische aus ruhigen Tümpeln bevorzugen stilles Wasser. Wichtig: Richte dein Aquarium konsequent nach einem Strömungstyp aus – und wähle passende Arten dazu.
Einrichtung: Dschungel oder Steinwüste?
Die Umgebung in deinem Aquarium beeinflusst das Verhalten der Fische stark:
- Pflanzenreiche Becken bieten sichere Deckung für scheue Arten.
- Steine, Wurzeln und Höhlenstrukturen sind ideal für revierbildende Arten.
- Manche Arten benötigen spezielle Elemente wie Schneckenhäuser oder Laichhöhlen.
Beispiel: Afrikanische Schneckenbuntbarsche fühlen sich in dicht bepflanzten Becken unwohl, während kleine asiatische Arten genau solche Strukturen schätzen.
Lichtverhältnisse: Hell oder schattig?
Auch die Lichtintensität hat großen Einfluss auf das Wohlbefinden:
- Fische aus klaren, sonnigen Gewässern brauchen helles Licht.
- Arten aus beschatteten Waldtümpeln oder Höhlen bevorzugen gedämpftes Licht.
Tipp: Nutze Schwimmpflanzen oder dunklen Bodengrund, um die Lichtverhältnisse ganz gezielt zu steuern.
Schwimmzonen
Fische nutzen verschiedene Areale deines Aquariums, man unterscheidet folgende drei Bereiche:
- Bodenzone: perfekt zum Beispiel für Panzerwelse oder Schmerlen.
- Mittelzone: Salmler oder Barben fühlen sich hier wohl.
- Oberfläche: etwa Halbschnäbler oder Hechtlinge.
Wichtig: Ein gut strukturiertes Becken bietet Fischen aller Zonen Lebensraum – das sorgt für Bewegung und ein harmonisches Miteinander.
Sozialverhalten: Schwarm, Paar oder Einzelgänger?
Jede Fischart hat ihr eigenes Verhalten:
- Schwarmfische wie Neonsalmler brauchen eine Gruppe ab zehn Tieren.
- Revierbildende Arten wie Zwergbuntbarsche können aggressiv sein.
- Einzelgänger wie Kampffische dulden oftmals keine Artgenossen.
Ein brütendes Zwergbuntbarschpaar kann selbst in einem großen Aquarium alle anderen Fische vertreiben. Deshalb ist es wichtig, das Verhalten der Arten im Vorfeld ganz genau zu kennen.
Fressverhalten: Schnell oder langsam?
Fische unterscheiden sich beim Fressen:
- Schnellfresser verdrängen zaghafte Arten.
- Nachtaktive Arten benötigen besondere Fütterungszeiten.
- Einige Arten brauchen spezielles Futter, etwa Lebend- oder Frostfutter.
Achte auf ähnliche Fressgewohnheiten oder füttere gezielt zu unterschiedlichen Zeiten und mit angepassten Futtersorten.
Verträglichkeit: Wer passt zu wem?
Einige Arten sind besonders sensibel in der Vergesellschaftung:
- Kampffische reagieren aggressiv auf auffällige Flossen – auch bei anderen Arten.
- „Weidende“ Arten können andere Fische durch ständiges Knabbern stressen.
- Sehr aktive Arten stören ruhigere Mitbewohner.
Deshalb ist es wichtig, sich vor der Zusammenstellung gut zu belesen oder von Experten beraten zu lassen.
Wie kommt man zu seinem Einrichtungstyp?
Du kannst dein Aquarium auf zwei Arten planen:
- Wunschfisch zuerst: du hast eine bestimmte Art im Kopf – dann richtest du das Becken entsprechend ein und wählst verträgliche Mitbewohner.
- Einrichtung zuerst: du hast ein gestalterisches Konzept (z. B. Wurzel-Landschaft, Schwarzwasser oder Malawi-See) – und suchst dann Fische aus, die dazu passen.
Beide Wege sind möglich und gut. Wichtig ist, dass die Haltungsbedingungen und das Verhalten der Fische zueinander passen.
Gesellschaftsbecken: Verschiedene Arten harmonisch vergesellschaften

Ein Gesellschaftsbecken ist ein Aquarium, in dem verschiedene Tierarten gemeinsam gehalten werden. Voraussetzung für das Gelingen dieser Vergesellschaftung ist, dass die Tiere verhaltensmäßig miteinander harmonieren und vergleichbare Ansprüche an ihre Umweltbedingungen haben – zum Beispiel an Temperatur, Wasserwerte, Strömung und Lichtverhältnisse.
Gesellschaftsbecken als ideale Wahl für Einsteiger
Für Aquaristik-Einsteiger ist das Gesellschaftsbecken besonders dann geeignet, wenn:
- die erforderlichen Wasserwerte unkompliziert zu erreichen und stabil zu halten sind.
- die gewählten Fisch- und Pflanzenarten pflegeleicht und robust sind.
Wichtig: Ein sorgfältig geplantes Gesellschaftsaquarium ermöglicht einen stressfreien Einstieg in das Hobby und bietet dennoch viel Abwechslung.
Besatzdichte im Aquarium richtig planen
Ein häufiger Fehler bei Gesellschaftsbecken ist ein zu dichter Besatz, insbesondere mit verschiedenen Schwarmfischarten. Zwar gibt es viele Schwarmfische, doch sie erkennen sich untereinander meist nicht als Gruppe, wenn sie nicht der gleichen Art angehören.
Wichtig: Je nach Beckengröße sollte man sich auf eine oder zwei Schwarmfischarten beschränken, damit sich die Tiere wohlfühlen und das Becken nicht überladen wirkt.
Müssen alle Aquarienbewohner aus derselben Region stammen?
Nein – in einem Gesellschaftsbecken müssen die Tiere nicht alle aus der gleichen Weltregion stammen. Entscheidend ist aber, dass ihre Bedürfnisse kompatibel sind. Stimmen Wasserparameter, Temperaturbereich, Verhalten und Lebensweise überein, können auch Arten aus unterschiedlichen Kontinenten entspannt und erfolgreich zusammen gehalten werden.
Was ist ein Artaquarium?

Die Entscheidung für ein Artaquarium kann verschiedene Gründe haben. Die drei häufigsten Motivationen sind:
1. Haltung anspruchsvoller oder empfindlicher Arten
Einige Fischarten haben sehr spezielle Ansprüche an Wasserqualität, Strömung oder Sozialverhalten, diese können in einem klassischen Gesellschaftsbecken nur schwer erfüllt werden. Ein Artaquarium ermöglicht es, diesen Anforderungen optimal gerecht zu werden.
Typische Beispiele sind:
- revierbildende oder aggressive Arten.
- extrem empfindliche Wildfänge.
- Tiere mit außergewöhnlichem Fressverhalten.
2. Beobachtung der natürlichen Verhaltensweisen
Viele Aquarianer entwickeln eine besondere Faszination für das Verhalten bestimmter Fischarten – etwa Balz, Brutpflege oder Sozialstrukturen. In einem artgerechten Umfeld lassen sich diese Verhaltensweisen intensiv und unverfälscht beobachten. Merke: Das Artaquarium bietet dafür die besten Voraussetzungen, da keine anderen Arten im Becken das Verhalten beeinflussen oder unterdrücken.
3. Zucht unter kontrollierten Bedingungen
Für die gezielte Zucht empfindlicher oder wenig durchsetzungsfähiger Arten ist das Artaquarium oft die einzige praktikable Lösung. In einem Gesellschaftsbecken hätten solche Tiere kaum Chancen, sich zu behaupten – sei es wegen Futterkonkurrenz, Stress oder Laichräubern.
Ein Artaquarium erlaubt:
- gezielte Paarbildung.
- kontrollierte Fütterung der Jungtiere.
- konstante Wasserwerte in der Fortpflanzungsphase.
Fazit: Für wen ist ein Artaquarium geeignet?
Das Artaquarium ist ideal für Aquarianerinnen und Aquarianer, die: sich intensiv mit einer bestimmten Fischart beschäftigen möchten, seltene oder empfindliche Arten pflegen oder züchten wollen oder Freude an detaillierter Beobachtung und Spezialisierung haben. Durch die exakte Abstimmung auf die jeweilige Art bietet das Artaquarium ein hohes Maß an Tierwohl – erfordert aber auch Kenntnis, Erfahrung und konsequente Pflege.
Was ist ein Biotop-Aquarium?
Ein Biotop-Aquarium, auch oft als Themenaquarium bezeichnet, bildet einen bestimmten Lebensraum in der Natur so exakt wie möglich nach. Ziel ist es, ein Aquarium zu gestalten, das einem realen Gewässerabschnitt in Aufbau, Besatz und Wasserwerten entspricht – etwa:
- ein südamerikanischer Schwarzwasser-Bachlauf.
- eine felsige Uferzone des Malawisees.
- ein Tanganjikasee-Biotop mit Sand- und Felsspalten.
- eine südostasiatische Brackwasser-Mündung.
Im Fokus: Die möglichst authentische Nachbildung eines Ökosystems, inklusive typischer Fischarten, Pflanzen und Dekorationselemente.
Naturnähe durch gezielten Besatz
Im Biotop-Aquarium wird der Besatz an Fischen und Pflanzen ausschließlich aus dem gewählten Lebensraum zusammengestellt. Ziel ist es, eine ökologische Einheit abzubilden, wie sie in freier Natur vorkommt. Dabei ist gründliche Recherche gefragt:
- Fachartikel über natürliche Lebensräume.
- Reiseberichte und Vorträge von Aquarianern.
- Datenbanken wie fishbase.de mit detaillierten Fundortangaben.
Nur so lässt sich sicherstellen, dass die Zusammensetzung biologisch stimmig ist – nicht nur optisch, sondern auch funktional.
Vorteile eines Biotop-Aquariums
Biotop-Aquarien gelten als besonders ästhetisch und pflegeleicht, da alle Komponenten aufeinander abgestimmt sind:
- Fische und Pflanzen benötigen ähnliche Wasserwerte.
- Dekoration, Licht und Strömung passen zum natürlichen Habitat.
- Verhaltensweisen wie Balz, Revierbildung oder Futteraufnahme lassen sich authentisch beobachten.
Durch die thematische Konzentration wird das Aquarium nicht nur harmonisch, sondern auch biologisch stabil.
Originalpflanzen oder passende Alternativen?
Bei der Einrichtung stellt sich oft die Frage, ob ausschließlich Pflanzen aus dem Originallebensraum verwendet werden sollen. Puristen befürworten dies, um das Biotop möglichst realitätsnah zu gestalten. In der Praxis ist das jedoch nicht immer umsetzbar. Viele Pflanzenarten aus bestimmten Regionen sind nicht im Handel verfügbar oder nur schwer haltbar. Daher ist es üblich, auf optisch und ökologisch passende Alternativen zurückzugreifen – besonders bei Wurzeln, Steinen oder Bodengrundmaterialien. Wichtig: Die Gestaltung sollte weiterhin dem Charakter des Biotops entsprechen – auch wenn einzelne Materialien nicht original sind.
Biotop, Art oder Gesellschaftsbecken – wo liegen die Unterschiede?
Die Grenzen zwischen Biotop-, Art- und Gesellschaftsbecken können fließend sein:
- Ein Artaquarium kann auch ein Biotop darstellen, wenn es sich um eine Einzelfischart aus einem spezifischen Lebensraum handelt.
- Ein Biotop-Aquarium kann gleichzeitig ein Gesellschaftsbecken sein – allerdings nur, wenn alle Arten aus demselben Biotop stammen.
- Beim klassischen Gesellschaftsbecken steht nicht die geografische Herkunft, sondern die Verträglichkeit und Kompatibilität der Haltungsbedingungen im Vordergrund.
Der wesentliche Unterschied liegt also im konzeptionellen Ansatz: Ein Biotop-Aquarium folgt einem konkreten Thema mit geografischem Bezug, während ein Gesellschaftsbecken rein funktional auf gemeinschaftliche Lebensbedingungen optimiert ist.
Fazit: Für wen eignet sich ein Biotop-Aquarium?
Das Biotop-Aquarium ist ideal für Menschen, die:
- naturnahe Lebensräume im Detail nachbilden möchten.
- sich intensiv mit einem bestimmten Ökosystem beschäftigen.
- Wert auf stimmige Ästhetik und biologische Balance legen.
Zwar erfordert die Einrichtung etwas mehr Recherche und Planung als bei anderen Aquarientypen, doch das Ergebnis ist ein lebendiges Unterwasserbiotop – informativ, faszinierend und pflegeleicht zugleich.
Pflanzenaquarium: Hier zählen Wasserpflanzen und Gestaltung
Ein Pflanzenaquarium, auch unter dem Begriff Hollandaquarium bekannt, stellt die Pflege und Gestaltung von Wasserpflanzen in den Mittelpunkt. Pflanzen werden dabei nach ästhetischen Gesichtspunkten ausgewählt und gezielt arrangiert, um ein harmonisches Gesamtbild zu schaffen. Da oft Pflanzen mit unterschiedlichen Pflegeansprüchen kombiniert werden, erfordert diese Aquarienform viel Erfahrung, technisches Know-how und regelmäßige Pflege. Neben einer starken Beleuchtung sind in der Regel CO₂-Düngung, Nährstoffversorgung über den Bodengrund sowie Flüssigdünger notwendig, um die Pflanzen in optimaler Form zu halten.
Pflanzenaquarium mit oder ohne tierischen Besatz?
Viele tropische Zierfischarten sind nicht für Pflanzenaquarien geeignet, da sie Pflanzen anknabbern oder aus dem Boden reißen. Daher ist es durchaus üblich, komplett auf tierische Bewohner zu verzichten und ein reines Pflanzenaquarium zu betreiben. Wer dennoch Leben ins Becken bringen möchte, greift am besten zu dekorativen Garnelenarten wie Red Fire, Blue Dream oder Crystal Red. Diese Wirbellosen fressen keine Pflanzen und sind in der Lage, sich gut in die feinstrukturierte Pflanzenwelt einzufügen – sowohl optisch als auch ökologisch.
Wirbellosenbecken: Aquarium für Garnelen, Schnecken und Krebse
Aquarien für Wirbellose sind speziell auf die Bedürfnisse von Garnelen, Schnecken oder Zwergkrebsen abgestimmt. Sie verzichten in der Regel auf Fische, da diese Jungtiere fressen oder die Wirbellosen stressen können. Ein großer Vorteil: Viele Garnelenarten benötigen nur kleine Becken ab 10 bis 30 Litern, sogenannte Nano-Aquarien. Diese platzsparenden Aquarien eignen sich besonders gut für Büros, Küchen oder Schreibtische – vorausgesetzt, Wasserqualität und Pflegeaufwand werden ernst genommen.
Aquascaping: Die Kunst des Naturaquariums
Aquascaping ist eine moderne Form der Aquaristik, bei der das Aquarium wie eine Landschaft unter Wasser gestaltet wird. Der Trend geht auf den japanischen Naturfotografen Takashi Amano zurück, der mit seinem Stil „Nature Aquarium“ weltweite Aufmerksamkeit erregte. Im Zentrum steht die ästhetische Wirkung natürlicher Materialien – also Pflanzen, Steine, Wurzeln und Bodengrund. Dabei geht es nicht um die exakte Nachbildung eines realen Biotops, sondern um eine von der Natur inspirierte Komposition: etwa ein Unterwasser-Gebirge, eine Wiese oder eine abstrakte Landschaft. Die Gestaltung ist frei und folgt keinem biologischen Vorbild.
Naturaquarien im Amano-Stil: Pflege und Philosophie
Ein Naturaquarium im Amano-Stil zu gestalten („scapen“) bedeutet, die Schönheit der Natur in einem Wasserbecken künstlerisch darzustellen. Die Pflege ist dabei Teil des Konzepts: Ein solches Aquarium ist nie „fertig“, sondern entwickelt sich über Wochen und Monate kontinuierlich weiter. Diese Aquarien können komplett ohne tierischen Besatz betrieben werden oder gezielt mit Fischen, Schnecken oder Garnelen kombiniert werden – sofern diese in das biologische Gleichgewicht passen. Entscheidend ist, dass die gestalterische Komposition nicht durch tierische Aktivitäten zerstört wird.
Fazit: Für wen eignen sich Pflanzen-, Wirbellosen- und Naturaquarien?
Diese Aquarienformen sind ideal für Aquarianerinnen und Aquarianer, die:
- sich für Gestaltung, Pflanzenpflege und Aquarienästhetik begeistern.
- ein alternatives Konzept zur klassischen Fischhaltung suchen.
- Freude an kontinuierlicher Pflege und Beobachtung mitbringen.
- ein besonderes visuelles Highlight im Raum schaffen möchten.
Ob als rein pflanzenbasiertes Becken, als Nano-Aquarium für Garnelen oder als kunstvoll komponiertes Aquascaping-Projekt – diese Aquarientypen eröffnen vielfältige kreative Möglichkeiten jenseits des klassischen Gesellschaftsbeckens.
Wirbellosenbecken
Das Aquarium für Schnecken, Garnelen oder Krebse ist auf die Bedürfnisse dieser Lebewesen angepasst. Fische stören hier oft, weil Sie die Jungtiere fressen. Außerdem kommen Wirbellose mit wesentlich kleineren Becken (“Nano”) zurecht, die für die Fischhaltung nicht geeignet sind.
Aquaterrarium: Lebensräume für Wasser- und Landbewohner kombinieren
Ein Aquaterrarium vereint Aquarium und Terrarium in einem Becken und schafft so sowohl einen Wasser- als auch einen Landbereich für amphibisch lebende Tiere. Geeignet ist dieser Aquarientyp insbesondere für Amphibien, Sumpfschildkröten, Süßwasserkrebse und andere Tiere, die sowohl im Wasser als auch an Land leben oder ruhen. Ein einfaches Aquaterrarium liegt bereits dann vor, wenn beispielsweise eine Wurzel aus dem Wasser ragt, die als Sonnenplatz oder Ruhezone genutzt werden kann. Meist dominiert der Wasseranteil, wobei die genaue Gestaltung je nach Tierart variiert.
Fachbegriffe rund ums Aquaterrarium: Paludarium, Riparium und Rivarium
Der Begriff „Aquaterrarium“ ist ein Oberbegriff für mehrere spezialisierte Terrarienformen, die jeweils unterschiedliche Biotoptypen nachbilden. Die wichtigsten Varianten stellen wir gerne vor.
Paludarium einrichten: Sumpfbiotop für Amphibien und Reptilien
Ein Paludarium bildet ein (oft tropisches) Sumpfgebiet nach. Es ist ideal für die Haltung von Amphibien, Feuchtigkeitsliebenden Reptilien und Pflanzen, die in ständig feuchter Umgebung gedeihen. Typische Merkmale:
- Flacher Wasserteil, oft mit geringer Tiefe,
- Kombination aus submers wachsenden Pflanzen (unter Wasser) und emersen Pflanzen (über Wasser beziehungsweise an Land).
- Hohe Luftfeuchtigkeit notwendig – deshalb ist das Paludarium meist rundum geschlossen
Das Paludarium ist eine spannende Option für Halter, die sich auf Tiere und Pflanzen spezialisieren möchten, die eine besonders feuchte Umgebung benötigen.
Riparium gestalten: Uferlandschaft für Wasser- und Landtiere
Weniger bekannt, aber ebenso faszinierend ist das Riparium – ein Aquaterrarium, das ein natürliches Uferbiotop abbildet. Hier werden Land- und Wasserzonen bewusst getrennt, um ein Versumpfen des Bodens zu vermeiden.
Merkmale:
- Trockener Landteil, durch gezielte Substrattrennung vom Wasser.
- Gestalterisch anspruchsvoll, aber biologisch stabil.
- Geeignet für Amphibien, Reptilien und Fische.
- Ein sicherer Übergang zwischen Land und Wasser ist notwendig, z. B. durch Steine, flache Rampen oder Wurzeln.
Das Riparium ist die ideale Wahl für Halter, die einen ausgeprägten Land-Wasser-Kontrast in ihrem Becken realisieren möchten.
Rivarium bauen: Bachlauf mit Struktur und Strömung
Ein Rivarium ist eine Sonderform des Aquaterrariums, das gezielt einen Bach- oder Flusslauf mit leichtem Gefälle und Strömung simuliert. Es wird häufig zur Haltung von Tieren verwendet, die fließendes Wasser bevorzugen, darunter einige Amphibien- und Fischarten. Charakteristika:
- Wasserteil mit Strömung, erzeugt durch Filter oder spezielle Pumpen.
- Kleiner Landteil, z. B. Kiesbank oder flache Steinplatte.
- Ideal für Tiere, die bewegtes Wasser benötigen oder sich in bächeartigen Umgebungen wohlfühlen.
Ein Rivarium eignet sich besonders für Halter, die naturnahe Bewegungsdynamiken des Wassers im Aquarium abbilden möchten.
Fazit: Für wen eignet sich ein Aquaterrarium?
Ein Aquaterrarium ist ideal für Aquarianer, die:
- Tiere mit amphibischem Lebensstil halten möchten.
- naturnahe Biotoplandschaften nachbilden wollen.
- abwechslungsreiche Pflege- und Beobachtungsmöglichkeiten schätzen.
- sich kreativ bei der Gestaltung von Wasser- und Landzonen austoben möchten.
Ob Paludarium, Riparium oder Rivarium – diese Formen des Aquaterrariums eröffnen spannende Perspektiven abseits der klassischen Aquaristik. Mit der richtigen Technik, Planung und Pflege entstehen faszinierende kleine Ökosysteme, die sowohl ästhetisch als auch biologisch beeindrucken.
Beispielen für verschiedene Gesellschaftsaquarien

Gesellschaftsaquarium Lebendgebärende
Ein besonders beliebter Typ des Gesellschaftsaquariums ist das Becken mit lebendgebärenden Zahnkarpfen. Zu dieser Gruppe zählen bekannte Arten wie Guppys, Platies, Mollies und Schwertträger – farbenfrohe, aktive und vergleichsweise pflegeleichte Aquarienbewohner. Lebendgebärende heißen so, weil die Eientwicklung im Körper des Weibchens erfolgt. Die Jungtiere schlüpfen bereits im Mutterleib und werden als fertige, gut entwickelte Fischlarven ins Wasser entlassen. Dieses Fortpflanzungsverhalten ist faszinierend zu beobachten und macht die Haltung dieser Arten auch für Einsteiger in die Aquaristik besonders reizvoll.
Auf die Beckengröße und Bepflanzung achten
Ein wichtiger Aspekt bei der Haltung von lebendgebärenden Fischen im Gesellschaftsaquarium ist die Vermehrungsrate. Viele Arten vermehren sich sehr schnell, was in zu kleinen Becken zu Überbesatz führen kann. Deshalb sollte:
- Die Beckengröße großzügig bemessen sein (mindestens 80–100 Liter je nach Art und Gruppengröße)
- Eine dichte Bepflanzung vorhanden sein – sowohl als Versteck für Jungfische als auch zur Strukturierung des Reviers
- Eine artgerechte Gruppenhaltung erfolgen, idealerweise mit einem männlichen Tier auf mehrere Weibchen
Durch diese Maßnahmen steigt die Überlebenschance der Jungtiere, ohne dass das ökologische Gleichgewicht des Aquariums gestört wird.
Fazit: Ideal für Anfänger – aber mit Blick für Details
Ein Gesellschaftsaquarium mit Lebendgebärenden ist lebendig, bunt und spannend zu beobachten. Gleichzeitig eignet es sich auch für Einsteiger, solange der Pflegeaufwand nicht unterschätzt wird. Die Kombination aus unkomplizierten Wasserwerten, friedlichem Verhalten und Nachwuchs, der regelmäßig für Abwechslung sorgt, macht dieses Aquarienkonzept so erfolgreich.

Gesellschaftsaquarium für Wirbellose: Zwerggarnelen und Schnecken im perfekten Zusammenspiel
In einem Gesellschaftsaquarium für Wirbellose leben vor allem Zwerggarnelen gemeinsam mit Aquarienschnecken und gelegentlich auch mit kleinen, besonders friedlichen Fischarten. Auf dunklem Bodengrund und zwischen Wurzeln kommen die Farben der Tiere besonders gut zur Geltung – das macht diese Aquarienform nicht nur biologisch interessant, sondern auch optisch attraktiv. Zwerggarnelen und andere Wirbellose ernähren sich in erster Linie von Mulm und Aufwuchs. Diese natürlichen Nahrungsquellen reichen jedoch nicht aus, um den erhöhten Calcium- und Proteinbedarf der Tiere langfristig zu decken. Deshalb ist eine gezielte Zufütterung unerlässlich – insbesondere bei Zwerggarnelen und Krebsen. Nur so können Häutung, Wachstum und Vitalität sichergestellt werden.

Gesellschaftsaquarium „Südamerika“: Farbenfrohe Vielfalt aus dem Regenwald
Ein Südamerika-Gesellschaftsaquarium bringt die beeindruckende Fischvielfalt des Amazonasgebiets ins heimische Wohnzimmer. Typische Bewohner sind farbenprächtige Schwarmfische, interessante Buntbarsche und bodenbewohnende Welse. Beliebte Arten für dieses Biotop sind etwa Kupfersalmler, Schmetterlingsbuntbarsche oder Panzerwelse – allesamt gut miteinander kombinierbar, wenn die Wasserwerte stimmen. Charakteristisch für viele südamerikanische Flüsse ist das sogenannte Schwarzwasser. Dieses entsteht durch gelöste Huminstoffe und sorgt für weiches, leicht saures Wasser – ideale Bedingungen für viele südamerikanische Fischarten. Im Aquarium lässt sich Schwarzwasser durch Filtern über Torf oder mit speziellen Wasserzusätzen aus dem Fachhandel nachbilden. Damit wird nicht nur ein naturnahes Umfeld geschaffen, sondern auch das Wohlbefinden der Tiere gefördert.

Gesellschaftsaquarium „Asien“: Vielfalt aus Fernost
Ein asiatisches Gesellschaftsaquarium vereint faszinierende Schwarm- und Gruppenfische mit einzigartigem Brutverhalten und einer spannenden Artenvielfalt. Besonders beliebte Fischarten aus Asien sind der Zebrabärbling, der Keilfleckbärbling und die friedlichen Dornaugen, die als bodenlebende Mitbewohner viel Bewegung ins Aquarium bringen. Ein Highlight asiatischer Aquarien sind die Schaumnestbauer, zu denen unter anderem der bekannte Kampffisch (Betta splendens) und der Fadenfisch gehören. Diese faszinierenden Arten bauen ihre Nester an der Wasseroberfläche und benötigen daher ruhige Zonen mit dichter Bepflanzung. Ihre außergewöhnlichen Verhaltensweisen machen sie zu echten Juwelen in einem gut strukturierten Gemeinschaftsbecken.

Buntbarschaquarium: Farbenpracht mit Charakter
Ein Buntbarschaquarium, insbesondere mit Arten aus Ostafrika, ist ein optisches Leckerbissen – doch es stellt auch hohe Anforderungen an die Pflege. Buntbarsche wie jene aus dem Malawi- oder Tanganjikasee beeindrucken durch intensive Farben und spannendes Sozialverhalten, bringen aber auch ein erhöhtes Maß an Aggressivität und Revierverhalten mit sich. Besatz und Vergesellschaftung erfordern Erfahrung Aufgrund ihres Temperaments und ihrer oft artspezifischen Wasseransprüche ist die Auswahl geeigneter Mitbewohner stark eingeschränkt. Nicht jeder Fisch eignet sich zur Vergesellschaftung mit afrikanischen Cichliden. Auch Pflanzen müssen robust sein: In vielen Buntbarschaquarien gedeihen lediglich widerstandsfähige Arten wie Anubias (Speerblätter) oder Javafarn (Microsorum pteropus), da diese nicht gefressen oder aus dem Bodengrund gerissen werden.

Diskusaquarium: Edle Zierfische mit besonderen Ansprüchen
Diskusfische gehören zu den elegantesten und farbenprächtigsten Aquarienfischen überhaupt. Vor allem gezüchtete Farbformen machen ein Diskusaquarium zum stilvollen Blickfang in jeder Wohnung. Aufgrund ihrer speziellen Bedürfnisse gelten Diskusfische jedoch als anspruchsvoll in der Haltung. Ein Diskusaquarium erfordert weiches, leicht saures Wasser mit einer konstanten Temperatur zwischen 27 und 29 °C. Für das Wohlbefinden der Tiere ist eine strukturreiche Einrichtung wichtig: Feinkörniger Bodengrund, Wurzeln sowie robuste, nicht zu dichte Wasserpflanzen schaffen ein naturnahes Umfeld und Rückzugsmöglichkeiten. Obwohl Diskusfische als sensibel gelten, können sie bei optimalen Bedingungen durchaus mit anderen friedlichen und wärmeliebenden Arten vergesellschaftet werden. Besonders gut eignen sich Begleitfische, die ähnliche Ansprüche an Wasserqualität und Temperatur stellen, ohne die Diskusfische zu stressen.

